Bethesda hat mit "Starfield" viel vor. Und das zeigte man auch in einer Präsentation im Anschluss an das Xbox-Showcase auf der E3 in Los Angeles. Der Druck ist groß, denn immerhin ist es das erste neue von Bethesda entwickelte Universum seit 25 Jahren.

Und nicht nur das: "Starfield" ist immerhin auch der Grund, warum Fans der "Elder Scrolls"-Reihe länger auf Teil 6 warten müssen. Denn die Umsetzung des Scifi-Games, dessen Geschmacksrichtung das Studio originell als "Nasa-Punk" beschreibt, hat die letzten Jahre einen Großteil der Entwicklungsressourcen beansprucht. Dazu gibt es bereits Konkurrenz mit mehr oder weniger ähnlichem Anspruch: "Star Citizen", "Elite Dangerous" und vor allem das zum Start heftig kritisierte, mittlerweile aber zu einem sehr guten Spiel gewachsene "No Man's Sky".

Aber was verstehen die Entwickler unter "Nasa-Punk"? Atmosphärisch soll das Spiel Aufbruchsstimmung vermitteln. Statt in einem klinisch sauberen Hightech-Raumschiff ist man – zumindest am Anfang – in einem noch etwas behelfsmäßig wirkenden Flugobjekt unterwegs. Auch Innenräume, Items und Roboter sollen häufig deutliche Spuren von Abnutzung und Korrosion aufweisen.

Starfield Direct – Gameplay Deep Dive
Bethesda Softworks

Viel Feind, viel Ehr'

Als Teil der "Constellation" macht man sich in die unendlichen Weiten auf, kann dabei der Haupthandlung folgen, aber auch auf eigene Faust das All und umfangreiche Sidequests erkunden. Ähnlichkeiten zu "No Man's Sky" werden dabei schnell evident. Auf verschiedenen Planeten trifft man unterschiedlichste Fauna und Flora, die dem Spieler nicht immer wohlgesinnt ist. Und neben Verbündeten und neutralen NPCs wie Händlern lauern im All auch Banditen und andere Feinde. Diese bekämpft man aus dem Cockpit heraus, wobei es die Energiezuweisung der Schiffssysteme anzupassen gilt.

Allerdings geht es nicht nur in Schiff-gegen-Schiff kämpfen zur Sache sondern auch in Shooter-Manier, wenn man beim Widersache andockt oder einen Außenposten stürmt. Dabei hat man die freie Wahl zwischen First-Person- und Third-Person-Perspektive.

Bei der Erstellung des Charakters bietet "Starfield" viel Freiraum. Neben Äußerlichkeiten lassen sich auch verschiedene Persönlichkeitszüge definieren, die unter anderem bestimmte Dialogoptionen eröffnen sollen. Wer sich nicht länger mit der Gestaltung des Alter Ego auseinandersetzen will, hat die Wahl aus 40 vorgefertigten Charakteren, die sich bei Bedarf anpassen lassen.

Und natürlich darf bei einem Bethesda-Game auch ein Levelingsystem nicht fehlen. Hier baut man auf Altbewährtes auf. Nicht nur die Erfüllung von Aufträgen bringt Erfahrung, sondern auch diverse Aktivitäten. Die gewonnenen XP kann man in einem umfangreichen Skilltree in die Verbesserung verschiedener Werte und die Akquise neuer Fertigkeiten investieren.

Bethesda

Neue Grafikengine soll alte Schwächen ausmerzen

Auch auf technischer Ebene dürfte das Spiel einen großen Schritt nach vorne machen. Es gibt ein frisches Beleuchtungssystem und ein dynamisches Animationssystem, das auch die Gegebenheiten der unterschiedlichen Planeten berücksichtigen soll. Als Unterlage dafür dient die "Creation Engine 2", die hier markante Schwächen ihres Vorgängers ausmerzen soll.

In Sachen Umfang des virtuellen Weltraums wird sich "Starfield" nicht mit "No Man’s Sky" messen können – das ist aber auch nicht das Ziel. Dennoch wird es eine stattliche Zahl von über 1.000 Planeten in realistisch simulierten Sonnensystemen zu erkunden geben. Viele davon sollen händisch erstellt worden sein, andere – die primär zur Ressourcengewinnung und Erkundung dienen sollen – dürften demnach generiert werden.

Wer will, kann sich auch häuslich niederlassen und eigene Stützpunkte errichten. Das Bausystem erinnert an "No Man's Sky", einzelne Module werden allerdings aus der Vogelperspektive errichtet und können danach im Detail eingerichtet werden. Man kann zudem Crewmitglieder, Begleit-NPCs und Roboter in den eigenen Basen arbeiten lassen. Mittels Extraktoren lassen sich Ressourcen gewinnen, während man selbst Abenteuer bestreitet.

Viele Bau- und Anpassungsmöglichkeiten verspricht man auch für das eigene Raumschiff. Man kann das zum Start zur Verfügung stehende Fluggerät mit der Zeit ausbauen. Auch neue Schiffe lassen sich zwecks Aufbau einer Flotte erwerben, um spezifische Aufgaben vom Handelsschiff bis hin zur "fully operational battlestation" wahrzunehmen.

Bethesda

Apropos Begleit-NPCs: Nicht nur können Companions aus den Reihen der "Constellation" den eigenen Trupp ergänzen, auch wird man im Verlauf der eigenen Reisen neue Crewmitglieder aus verschiedenen Ecken des Alls aufgabeln können. Die Beziehung zu selbigen kann man dabei professionell halten, aber auch Romanzen sollen möglich sein.

Release und Hardwareanforderungen

All zu lange müssen sich "Starfield"-Interessenten nicht mehr gedulden. Erscheinen soll das Game am 6. September für Windows und die Xbox Series S und X.

Wer das Game am PC spielt, muss sich allerdings auf relativ deftige Systemanforderungen gefasst machen. Als Empfehlung nennt Bethesda zumindest eine CPU wie den Ryzen 5 3600X bzw. Intels Core i5-10600K nebst Grafikkarte auf dem Niveau einer Nvidia Geforce RTX 2080 bzw. AMD Radeon RX 6800 XT. Dazu sollte das Game mindestens auf einer SATA-SSD und keinesfalls auf einer konventionellen Festplatte installiert werden und das System zumindest über 16 GB RAM verfügen. Die minimalen Systemanforderungen werden zwar unterhalb dieser Vorgaben liegen, Spieler müssen dann allerdings bereit sein, die grafischen Detail deutlich zu reduzieren, um das Game mit flüssiger Framerate spielen zu können. Auf der Xbox Series X wird "Starfield" mit 30 FPS laufen. (gpi, 12.6.2023)