In Uganda soll es zu einem tödlichen Überfall auf eine Schule gekommen sein.
AP/David J. Phillip

Die Polizei machte die radikal-islamische Miliz ADF für den Angriff am späten Freitagabend verantwortlich. Sie soll Verbindungen zum "Islamischen Staat" (IS) haben. Die Angreifer seien auf der Flucht und hätten mehrere Menschen verschleppt, teilte ein Behördensprecher mit.

Ein Militärsprecher erklärte auf Twitter, Soldaten hätten 37 Leichen entdeckt, als sie zum Schauplatz des Verbrechens gekommen seien. Wie viele Schülerinnen und Schüler unter den Toten sind, ließen Militär und Polizei zunächst offen. Die Polizei sprach zudem von acht Schwerverletzten. Der Militärsprecher fügte hinzu, sechs Schulkinder seien verschleppt worden. "Unsere Streitkräfte verfolgen den Feind, um die Entführten zu retten und diese Gruppe zu vernichten."

Die Schule liegt im Westen von Uganda in Mpondwe an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. Die rund fünf Angreifer brannten laut Polizei und Militär am späten Freitagabend einen Schlafsaal nieder und plünderten Lebensmittel. Dann seien sie in Richtung Virunga-Nationalpark im Kongo geflohen.

Islamistische Miliz

Nach Militärangaben hielten sich die Angreifer vor ihrem Überfall zwei Tage lang in der Stadt auf, um die Schule auszukundschaften. Ein bisher nicht bekannter Jugendlicher sei in die Schule gegangen, um die Lage der Räume zu überprüfen.

Bei der als terroristisch eingestuften Miliz handelt es sich laut Polizei um die Allied Democratic Forces (ADF). Diese Gruppe stammt ursprünglich aus Uganda, operiert vom Nachbarland Kongo aus und hat der IS-Miliz Treue geschworen. In den 1990er Jahren begann sie einen Aufstand gegen Präsident Yoweri Museveni. Die ADF wurde zwar zum größten Teil vom Militär besiegt, etliche Kämpfer konnten aber über die Grenze in den Dschungel im Osten des Kongo fliehen. Von dort aus haben sie wiederholt militärische Ziele im Kongo und in Uganda angegriffen. Im April attackierte die ADF ein Dorf im Osten des Kongos und tötete dabei mindestens 20 Menschen. (APA, 17.6.2023)