Im Gastblog klärt Harald Havas über die neuesten Entwicklungen in einer Whistleblower-Causa zum Thema Ufos in den USA auf.

In der Ufo-Community gilt seit Jahrzehnten die Enthüllung ("Disclosure") aller bisher geheim gehaltenen Informationen der US-Regierung in Bezug auf unbekannte Flugobjekte als der Heilige Gral. Der kürzlich auf den Plan getretene Whistleblower David Grusch könnte nun dieser Heilige Gral sein – beziehungsweise dessen Überbringer. Oder alles löst sich, wieder einmal, in Nebel auf. Der Versuch eines Faktenchecks.

Schwarz-Weiß Aufnahme eines Ufos in einem 3D-Rendering.
Dieses Bild ist auf jeden Fall nicht echt. Doch wie steht es um die Überreste von Ufos, von denen seit kurzem berichtet wird?
Foto: Getty Images/iStockphoto

Als am 5. Juni die auf Wissenschaft, Sicherheit, Flugverkehr und Weltraum spezialisierte, angesehene Website The Debrief einen Artikel über einen hochrangigen Whistleblower brachte, der behauptete, die US-Regierung sei seit Jahrzehnten im Besitz von außerirdischen Flugobjekten, überschlugen sich die Meldungen. Eine Woche später, am 12. Juni, wurde schließlich ein fast einstündiges Interview mit dem ehemaligen Geheimdienstler im vergleichsweise kleinen Kabelsender News Nation ausgestrahlt. Jeder, der sich darüber informieren möchte, was David Grusch im Detail behauptet, sei hiermit angehalten, sich das Video selbst anzuschauen. Außerdem gibt es noch ein weiteres Interview mit der französischen Tageszeitung "Le Parisien", in dem er im Prinzip dieselben Aussagen wiederholt.

Dieser Text beschäftigt sich im Weiteren zwar auch mit den Kernaussagen, versucht aber eher eine Einordnung nach aktuellem Wissensstand.

Wer ist David Charles Grusch?

Die genauen Referenzen zu der Person David Charles Grusch finden sich ausführlich im Originalartikel von Leslie Kean und Ralph Blumenthal. Hier nur die wesentlichen Informationen, zitiert nach Wikipedia (in eigener Übersetzung): "Geboren in Pittsburgh, Pennsylvania, war Grusch ein dekorierter Kampfoffizier der USAF (United States Air Force) während des Afghanistankrieges und ist ein Veteran der 'National Geospatial-Intelligence Agency' (NGA) und des 'National Reconnaissance Office' (NRO). Von 2019 bis 2021 war er Vertreter der NRO bei der 'Unidentified Aerial Phenomena Task Force' . Von Ende 2021 bis Juli 2022 war er Co-Leiter für die UAP-Analyse bei der NGA und deren Vertreter in der Task Force. Er war an der Ausarbeitung des 'National Defense Authorization Act' von 2023 beteiligt."

Diese Daten sowie weitere über seine militärische Karriere wurden nicht nur von den Autoren und Autorinnen des Artikels und dem Interviewer des Senders sowie den Redaktionen der veröffentlichenden Medien mehrfach überprüft, sondern mittlerweile auch von verschiedenen Regierungsbehörden bestätigt. Auch andere hochrangige Militärs sowie Politiker und Politikerinnen bestätigen sie. Im Originalartikel findet sich unter anderem die Aussage von Armeeoberst Karl E. Nell, der Grusch als "über jeden Zweifel erhaben" bezeichnet.

Seine Freigabe war sogar "above top secret", was sich darin äußerte, dass er eine Zeitlang das "Daily Briefing" für den US Präsidenten zusammenstellte und es ihm auch persönlich überbrachte. Eine Funktion, die nur Personen mit absoluter Vertrauenswürdigkeit übertragen wird. Selbst Skeptiker, die seine Aussagen bezweifeln oder ins Lächerliche ziehen, konnten an den grundsätzlichen Informationen zu seiner Person nicht rütteln. David Grusch ist, wer er sagt, dass er ist.

Ist David Grusch noch für die US-Regierung tätig?

Grusch verließ die Regierung am 7. April 2023, auf eigenen Wunsch. Es gab keinen Konflikt, ihm wurde nichts vorgeworfen, er wurde nicht gefeuert. Er ging von selbst, weil er aufgrund der Enthüllungen keinen weiteren Platz für sich innerhalb der US-Regierung oder des Militärs sah.

Wandte sich Grusch an die Presse, um davon zu profitieren?

Nein. Hier die Timeline: Die Enthüllungen von Grusch haben eine Vorgeschichte von über zwei Jahren. Seine ersten Aussagen und offiziellen "Whistleblower"-Beschwerde über illegale Vorgänge innerhalb von Teilen des Militärs und des Geheimdienstes brachte er bereits im Juni 2021 ein. Unter anderem sagte er darin aus: "UAP-related classified information has been withheld and/or concealed from Congress by 'elements' of the intelligence community 'to purposely and intentionally thwart legitimate Congressional oversight of the UAP Program'". Als diese Beschwerde durchsickerte und zu Behinderungen seiner Arbeit und Repressalien gegen ihn führten, legte er im Juli 2022 eine Beschwerde ("Disclosure of Urgent Concern(s); Complaint of Reprisal") beim Generalinspektor der US-Geheimdienste ein. Das tat er auch deshalb und im neuen Umfang, da unmittelbar davor ein neues Ufo-Whistleblower-Gesetz in Kraft trat, das genau das ermöglichte. In diesem Jahr begann er auch bereits mit umfangreichen Aussagen in geheimer Sitzung vor dem US-Parlament, dem er auch Dokumente und Belege vorlegte.

Gleichzeitig bemühte er sich um eine Freigabe seiner grundsätzlichen Aussagen durch das DOPSR (Defense Office of Prepublication and Security Review), die er auch erhielt. Alle Aussagen, die er bisher getätigt hat, sind durch diese Freigabe gedeckt. Nota bene: Diese Freigabe bedeutet nicht, dass eine Regierungsbehörde den Inhalt unterstützt, sondern bestätigt nur, dass er damit keine streng geheimen Informationen bekanntgibt.

Dazu eine Klarstellung: Die Tatsachen an sich, die er berichtet, sind ganz einfach deswegen nicht streng geheim, weil sie offiziell gar nicht existieren. Hätte die Behörde sie verboten, hätte sie damit die Existenz bestätigt. Die Dokumente, die er dem Kongress vorlegte, sind allerdings schon geheim, weshalb diese noch nicht der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Erst als Grusch diese Freigabe erhalten hatte, wandte er sich erstmals an die Presse. Zuerst in Form der beiden für Ufo-Aufdeckungen bekannten Journalisten Jeremy Corbell und George Knapp, die unter anderem hinter der Veröffentlichung mehrerer vormals geheimer Videos des US-Militärs stehen. In ihrem Podcast "Weaponized" berichten sie, wie es zu einer ersten und danach weiteren Begegnungen mit David Grusch kam. Die beiden machten ihn schließlich mit weiteren Journalisten bekannt und beschlossen, die Sache nicht selbst zu veröffentlichen, um den Enthüllungen vom Start an eine größere Öffentlichkeit zu geben.

Haben große Medien die Story abgelehnt?

Ja und nein. Die "New York Times", für die Blumenthal viele Jahre lang gearbeitet hatte und die auch den ersten großen Enthüllungsartikel von Leslie Kean und ihm 2017 veröffentlichte, lehnte die Story ohne Begründung ab. Die zweite große seriöse Tageszeitung Amerikas, die "Washington Post", war zwar daran interessiert, wollte aber mehr Zeit für die Hintergrundrecherche. Dasselbe galt für "Politico", eine wichtige und angesehene journalistische Onlineplattform. Dass Letztere sich nicht grundsätzlich vor solchen Publikationen scheut, zeigte sich auch in einem nur wenige Tage vor der Grusch-Enthüllung veröffentlichten Gastbeitrag mit dem Titel "If the Government Has UFO Crash Materials, It's Time to Reveal Them" des früheren hochrangigen Militärs und Geheimdienstlers Christopher Mellon.

Kean und Blumenthal hätten eine Publikation in einem größeren Medium bevorzugt, wie sie mittlerweile mehrfach mitteilten, aber die Zeit hätte gedrängt. Der Name von David Grusch wurde irgendwo geleakt und er war zunehmend belästigenden Anrufen bis hin zu handfesten Drohungen ausgesetzt. Die rasche Veröffentlichung und damit einhergehende große öffentliche Aufmerksamkeit dienten seinem Schutz.

Was behauptet David Grusch?

Die Kernaussage lautet: Das US-Militär befindet sich seit 90 Jahren im Besitz mehrerer geborgener Ufos, die auf verschiedene Weise in ihren Besitz gelangten. Seitdem würden diese Funde geheim gehalten, im Laufe der Zeit zunehmend auch vor dem eigenen Parlament und den Präsidenten, es wurde an ihnen geforscht und versucht, ihre Technik nachzukonstruieren ("reverse-engineering"). Weiters wurden weitreichende Desinformationskampagnen betrieben.

Das Problem daran: Diese Vorgehensweise ist illegal. Wie in jedem demokratischen Land untersteht das Militär und auch der Geheimdienst in letzter Instanz dem Parlament. Mit allen nötigen Stufen der Geheimhaltung muss es trotzdem die Möglichkeit haben, Aufsicht über alle Tätigkeiten dieser Institutionen zu bewahren. Das wurde laut Grusch verletzt und das ist neben den von ihm behaupteten Vorgängen der eigentliche schwerwiegende Teil seiner Whistleblower-Beschwerde.

Wieso gibt es keine Dokumente und Fotos?

Gibt es. Wie schon oben erwähnt, hat Grusch bei seinen mehrstündigen Aussagen vor dem US-Kongress alles in Form von Namen der Beteiligten, Daten, technischen Details, Bezeichnungen der Programme und Lokalitäten als aussagekräftige Dokumente und Fotos vorgelegt. Auch das ist nicht nur eine Aussage von ihm, sondern es gibt dazu bestätigende Aussagen mehrerer Kongressabgeordneter beider Parteien wie auch die Einschätzung des Generalinspekteurs der amerikanischen Geheimdienste (IC IG), der Gruschs Aussagen als "glaubhaft und dringend" einstufte. An die Öffentlichkeit ist bisher deswegen nichts von diesen Dingen gedrungen, da diese alle der Geheimhaltung unterliegen. Es ist nun am Kongress, Informationen öffentlich zu machen.

Ist das alles nur Hörensagen?

Ja und nein. Ja, weil wir nur die Aussage von David Grusch besitzen, dass er das alles von anderen tatsächlich an diesen Dingen Beteiligten erfahren, er selbst aber nie eines der Flugobjekte oder andere Teile der Programme gesehen hat. Nein, weil er dem Kongress nachweislich aussagekräftige Dokumente vorgelegt hat. Wir haben sie nur noch nicht gesehen.

Ist David Grusch allein?

Nein. Bereits im Originalartikel werden weitere Quellen genannt, die seine grundsätzlichen Aussagen bestätigen. Darüber hinaus berichten auch Christopher Mellon (siehe oben) und alle in dieser Sache involvierten Journalisten und Journalistinnen sowie einige weitere wie Michael Shellenberger (Artikel: "US Has 12 or More Alien Spacecraft, Say Military And Intelligence Contractors") von zahlreichen hochrangigen Militärs und Geheimdienstlern, die sich an sie gewandt hätten, um diese Aussagen zu bestätigen oder ähnliche zu tätigen. Offenbar deckungsgleich, in Unkenntnis voneinander. Auch das fällt natürlich vorerst in den Bereich Hörensagen. Allerdings berichten alle Journalisten und Journalistinnen davon, dass viele ihrer Informanten und Informantinnen bereit wären, unter der Whistleblower-Schutz an die Öffentlichkeit zu gehen. Abhängig machen sie das davon, wie aktuell und in weiterer Folge mit David Grusch umgegangen wird.

Warum hat David Grusch das alles gemacht?

Nach seinen eigenen Aussagen aus Gerechtigkeitsempfinden. Er war in der Ufo-Taskforce dafür zuständig, alle Informationen zu sammeln, die innerhalb der US-Regierung bekannt waren. Dabei stieß er immer mehr an Grenzen und wurde immer ärgerlicher, als er herausfand, dass ihm, seiner Taskforce und anderen Institutionen einfach der Zugang zu Material verweigert wurde, obwohl er sowohl die Freigabe als auch das alles entscheidende "need to know" hatte. Als ihm zunehmend die Illegalität der verborgenen Vorgänge bewusst wurde, entschloss er sich, laut eigener Aussage aus patriotischen Motiven, die Sache zum Kongress und an die Öffentlichkeit zu bringen.

Natürlich kann man bei einer Ferndiagnose Geltungssucht als Motiv nicht ausschließen. Monetäre Gründe sind es jedenfalls nicht. Grusch hat aus eigenem Antrieb eine tadellose Karriere abgebrochen, die ihn mit großer Wahrscheinlichkeit in die höchsten Ränge geführt hätte. Für die beiden bisherigen Interviews erhielt er keine finanzielle Kompensation und auch weitere Interviews oder potentielle Vorträge, etwa bei Ufo-Kongressen, stellen keinen auch nur annähernd verlockenden Anreiz angesichts seiner Risiken dar.

Welchen Risiken ist David Grusch ausgesetzt?

Abgesehen von allgemeinen Anfeindungen und potenziellen Vergeltungsaktionen der geheimen Kreise, über die er berichtet, sollten diese existieren, drohen ihm auch handfeste Anklagen, sollte sich herausstellen, dass er den Kongress belogen hat. Denn alle seine Aussagen wurden unter Eid getätigt, und Lügen vor dem Kongress ist ein strafrechtlicher Tatbestand. Ebenso besteht die Gefahr, dass er sein Mandat überschreitet und in der Öffentlichkeit Dinge preisgibt, die unter Geheimhaltung fallen. Auch das wäre strafbar. Daher befindet er sich derzeit in einer sehr unangenehmen bis bedrohlichen Position, was man ihm unter anderem auch bei dem TV-Interview, insbesondere konfrontiert mit heiklen Fragen, ansieht.

Wie weitgehend sind seine Aussagen?

Sehr, im Rahmen der Vorgaben von DOPSR. Manche gehen eindeutige ins extrem Fantastische. So berichtet er in Andeutungen von geborgenen lebenden und toten nichtmenschlichen Piloten, Vorfällen, bei denen Menschen durch nichtmenschliche Wesen zu Schaden kamen oder sogar umkamen, von potenziellen Vereinbarungen der US-Regierung mit nichtmenschlichen Lebewesen und einigem mehr. Was daran – alles, irgendetwas, nichts – stimmt, wird sich hoffentlich im Zuge der bereits geplanten Kongressanhörungen herausstellen. Spekulationen zu diesem Zeitpunkt sind müßig.

Wieso stürzen Ufos nur in den USA ab?

Ufos wurden laut Grusch nicht nur in den USA geborgen. Das erste erwähnte Objekt stürzte angeblich 1933 in Italien ab und wurde später im Laufe des Zweiten Weltkriegs vom US-Militär geborgen. Andere Aussagen von Leuten, die Grusch bestätigen, sprechen von einem aus dem Baltischen Meer geborgenen Objekt, einem aus Brasilien und vielen mehr. Auch die Gegner der USA, wie Russland oder China, besäßen ähnliche Fundstücke.

Grusch ist sehr vorsichtig, das Wort "Außerirdische" nicht zu benutzen. Er spricht immer von Wesen nichtmenschlichen Ursprungs. An einer Stelle bietet er, er ist ausgebildeter Physiker, eine Theorie über Parallelwelten beziehungsweise andere Dimensionen (beides in der theoretischen Physik anerkannt) als Ursprung der Wesen und Flugkörper an. Aber auch eine Überwindung beziehungsweise Umgehung der Lichtgeschwindigkeit ist für viele Physiker und Physikerinnen heute absolut denkbar. Wir kennen einfach noch nicht alle Gesetze des Universums, und ein Großteil der heutigen Technik, von Flugzeugen bis zu Satelliten und Raumsonden, die den Mars erreichen, wurde noch vor 100 (Raketen) beziehungsweise 150 (Flugzeuge) Jahren sowohl für technisch als auch physikalisch unmöglich gehalten. Eine theoretische, weiterentwickelte Zivilisation könnte hier also auch einfach technisch weiter sein. Aber freilich bleibt auch das alles zu diesem Zeitpunkt reine Spekulation.

Was sagt das Pentagon?

Das Pentagon in Form von AARO als derzeit zuständiger Behörde, siehe den letzten Blog, hat sich nur mit einem Stehsatz gemeldet, der inzwischen mehrfach wiederholt wurde: "To date, AARO has not discovered any verifiable information to substantiate claims that any programs regarding the possession or reverse-engineering of extraterrestrial materials have existed in the past or exist currently" ("Bisher hat AARO keine überprüfbaren Informationen gefunden, die Behauptungen untermauern könnten, dass es in der Vergangenheit oder derzeit Programme zum Besitz oder zum Nachbau von außerirdischem Material gab oder gibt.")
Dieser Satz klingt zwar wie eine Verneinung der Behauptungen von Grusch, ist es aber nicht. Denn zum einen behauptet er ja gerade, dass die wesentlichen Stellen wie eben AARO keinen Zugang zu Informationen haben, die bewusst vor ihnen verborgen werden; und zum anderen sollte man die Wortwahl durchaus kritisch beachten. Insbesondere "bisher", "überprüfbar" und das Wort "außerirdisch" (siehe weiter oben). Alles in allem ein sogenannter non-denial denial. Übrigens ist diese eine Abweichung zu früherer Statements, in denen statt "verifiable" das Wort "credible" zu lesen war. Worte sind wichtig.

Und jetzt?

Noch bleibt alles offen. Nach "The Debrief" und News Nation haben sich nach und nach immer mehr und immer größere Medien ("New Yorker", "Vanity Fair", "Independent") der Sache gewidmet. Mittlerweile auch in Deutschland und Österreich. Die meisten berichteten objektiv, nur wenige abfällig oder verhöhnend, und dann auch nur in Form von Meinungen, ohne Belege vorzulegen. So macht sich ein "Forbes"-Artikel über die Aussagen von Grusch lustig, ohne auch nur an einer Stelle zu erwähnen, wer er eigentlich ist, womit man ihn also als einen aufmerksamkeitsheischenden Spinner darstellt.

Auffallend ist das Schweigen der ganz großen Medien in den USA. Weder die "New York Times" noch die "New York Post" haben bisher etwas geschrieben, und auch die großen Fernsehsender bis hin zu CNN haben die Sache bisher komplett ignoriert. Und das, obwohl CNN sehr wohl in der Zwischenzeit über einen obskuren Ufo-Vorfall in Las Vegas berichtete. Es gibt bereits Artikel und Berichte anderer Journalisten und Journalistinnen, die sich der Frage widmen, wie dieses Schweigen zu interpretieren sei. Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten, entweder eine Scheu vor dem Tabu, obwohl man ja auch durchaus mit Distanz berichten könnte, oder aktuell laufende eigene Recherchen. Abwarten.

Verschwörungen

Natürlich gibt es auch alle möglichen Theorien über Verschwörungen: Grusch könnte irregeführt worden sein, die Enthüllungen wären gerade jetzt platziert worden, um von anderen Dingen abzulenken, die geheimen Ufo-Programme wären eine bewusste Ablenkung von anderen irdischen Black-Budget-Projekten und vieles dergleichen mehr. Ihnen allen ist gemeinsam, dass es sich nur um Ideen handelt und es für nichts davon handfeste Beweise oder auch nur Hinweise gibt. Alles, was wir tatsächlich wissen, steht in diesem Blog.

Der Autor spricht

Um den unvermeidlichen Anfeindungen in den Kommentaren ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen: Ich persönlich habe keine Ahnung, was ich von der ganzen Sache halten soll. Halte ich Grusch für glaubwürdig? Ja. Ist es möglich, dass es tatsächlich solche Programme gibt und sie so lange verborgen geblieben sind? Denkbar, wenn man genug Zeit, Geld und kriminelle Energie darin investiert. Ist es möglich, dass das alles nur Fantasiegebilde sind, die sich demnächst in Rauch auflösen werden? Absolut.

Ich habe keine Ahnung, ob Aliens oder andere nichtmenschliche Wesen existieren, ich weiß nicht, ob es außerirdische Flugobjekte gibt, im Besitz der USA oder sonst wo, ich weiß nicht, ob es wirklich unbekannte und unerklärliche "anomale" Phänomene gibt oder sich alles früher oder später recht simpel erklären lässt. Ich habe tatsächlich, wie man auf Englisch sagt, "no horse in this race". Wenn alles am Schluss nur weitere Ballone und Hirngespinste sind, soll mir das auch recht sein. Das Einzige, wofür ich plädiere, ist das Hinschauen, das Nachfragen und das Erforschen, statt zu ignorieren. Genau deshalb existiert diese Blog-Reihe. (Harald Havas, 19.6.2023)