Frauen lassen sich sehr wohl im Spiel finden, allerdings haben sie ausschließlich weiße Hautfarbe.
Square Enix

"Wir wollen uns weniger auf das Erscheinen der Figuren fokussieren, sondern viel mehr darauf, wer diese Menschen sind." Mit dieser Antwort auf die Frage, warum es so wenig Diversität bei den Figuren im Spiel "Final Fantasy 16" gibt, schreckte Naoki Yoshida, Produzent des Spiels, im November 2022 so manche Spielerinnen-Community auf. Wenige Tage vor dem Erscheinen rufen diese deshalb zu einem Boykott des japanischen Rollenspiels auf. 

 Schwarze Frauen unterrepräsentiert

In dem Gamer-Forum "Resetera" meint ein Nutzer, dass offenbar noch immer viele Menschen "Final Fantasy 16" kaufen wollen und das "trotz zahlreicher Kritik und einem Online-Aufschrei bezüglich der fehlenden Diversität im Spiel". Die bisherigen Antworten von Publisher Square Enix und den Entwicklern zu diesem Thema seien bis zuletzt "fragwürdig" gewesen. Die einzige Möglichkeit, eine "Nachricht an Square" zu schicken, wäre der Nichtkauf des Spiels.

Es reihen sich mehrere Kommentare darunter, die dem Initiator zustimmen und ebenfalls auf einen Kauf verzichten wollen. So mancher ist sich zwar nicht sicher, ob sein Verzicht etwas bewegen könnte, aber er fühle sich so besser. Ein anderer meint, in kommenden Spielen wie "Starfield" oder "Dragon's Dogma" würden sich schwarze Charaktere finden und somit sei das Überspringen von "Final Fantasy 16" für ihn ein leichtes.

Eine an die Diskussion angehängte Umfrage zeigt allerdings ein anderes Bild. Von über 1.200 Teilnehmerinnen wollen lediglich 2,9 Prozent auf den Kauf verzichten. 72,8 Prozent planen, das Spiel zu erwerben, und knapp über 24 Prozent hatten ohnehin nicht vor, "Final Fantasy 16" zu spielen.

"Würde ich Videospiele boykottieren, nur weil der Held oder die Heldin nicht aussieht wie ich, würde ich außer ein paar Indies gar nichts spielen können", rechtfertigt eine Nutzerin ihre Entscheidung. Die Darstellung von schwarzen Frauen würde quasi nicht stattfinden, für südamerikanische oder asiatische Frauen würde es sogar noch schlechter stehen. 

Weibliche Figuren auf Vormarsch

Die Showcases der Games-Firmen in der letzten Woche haben allerdings gezeigt, dass weibliche Figuren immer prominenter inszeniert werden. Egal ob "Fable", "Star Wars Outlaws", "Hellblade 2" oder das aus Österreich kommende "Dungeons of Hinterberg", überall finden sich Frauen als Protagonistinnen. Die Hautfarbe der Figuren ist allerdings in all diesen Fällen Weiß. (red, 19.6.2023)