Walter Meischberger beugte sich im Gerichtssaal über den Tisch.
Walter Meischberger zählte zu den engsten Vertrauten des ehemaligen Finanzministers Karl-Heinz Grasser.
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Der bekannte Ex-Lobbyist Walter Meischberger ist in den Privatkonkurs geschlittert. Das geht aus einem aktuellen Eintrag in der öffentlichen Insolvenzdatei hervor. Demnach hat das Landesgericht Korneuberg am Samstag ein Konkursverfahren eröffnet. Gläubigerinnen und Gläubiger haben bis 9. August Zeit, ihre offenen Forderungen anzumelden. Ende August findet eine Gläubigerversammlung statt.

Meischberger zählte zu den engsten Vertrauten des ehemaligen Finanzministers Karl-Heinz Grasser. Er war dessen Trauzeuge und stand mit ihm im Buwog-Prozess gemeinsam vor Gericht. Grasser wurden im Zuge der Privatisierung der Bundeswohnungsgesellschaften unter anderem Untreue und Geschenkannahme vorgeworfen; Meischberger Beihilfe zu mehreren Delikten Grassers.

Ende 2020 verurteilte ihn das Straflandesgericht nicht rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren. Da Rechtsmittel eingebracht wurden, ist der endgültige Verfahrensausgang noch offen. Aufgrund der langen Verfahrensdauer kündigte Meischberger nach dem Urteil an, vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) zu ziehen.

Zum Massverwalter bestellt wurde Rechtsanwalt Jakob Wöran. "Ich bin gerade dabei, mir einen Überblick über die Verbindlichkeiten zu schaffen, ich erhebe pflichtgemäß die Aktiva und Passiva", sagt Wöran in einer Stellungnahme an den "Kurier". Mehr könne er zum Verfahren noch nicht sagen, dafür sei es zu früh. (red, 20.6.2023)