Eine Forscherin und ein Forscher betrachten eine DNA-Doppelhelix durch eine AR-Brille.
Microsoft sieht die eigene AR-Brille Hololens weniger im Consumer-Bereich, sondern eher im "Industrial Metaverse".
Microsoft

Was haben Meta, Sony und nun auch Apple gemeinsam? Sie alle haben eine Virtual-Reality- oder Augmented-Reality-Brille im Angebot. Doch Microsoft will bei all dem nicht mehr mitspielen, zumindest was den Gaming-Bereich betrifft: Laut Microsoft ist der Markt für VR-Games einfach zu klein, das bestätigte nun Mark Booty, der Chef der Xbox Games Studios, in einem Interview mit "Hollywood Reporter".

"Müssen warten, bis es Publikum gibt"

Booty ist für Microsofts Gaming-Imperium aus 23 Studios mit einigen der größten Franchises der Spielebranche verantwortlich – allen voran die lang erwartete Space-Opera "Starfield". Von AR- und VR-Gaming hält der Manager aktuell wenig. "Ich denke, wir müssen einfach warten, bis es ein Publikum gibt", sagt Booty. "Wir haben das große Glück, dass wir diese großen IPs haben, die sich zu laufenden Franchises mit großen Communitys entwickelt haben. Wir haben zehn Spiele, die bis heute mehr als zehn Millionen Spieler erreicht haben, was eine ziemlich große Leistung ist, aber das ist die Art von Größe, die wir brauchen, um Erfolg für das Spiel zu sehen, und es ist einfach noch nicht ganz so weit mit AR, VR", so Booty. 

Microsoft hat selbst eine VR-Brille namens Hololens im Angebot, die aber eher für professionelle Anwendungen im Medizin- oder Technikbereich gedacht ist. Microsoft selbst nennt diesen Bereich das "Industrial Metaverse". Darunter gibt es auch eine Variante für das US-Militär. In ersten Tests kam die AR-Brille von Microsoft bei den Soldaten aber nicht besonders gut an. Die Anwender berichteten von Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit, während sie die mit 1,54 Kilo Gewicht recht schwere Brille trugen. Deshalb wurde der Auftrag zurückgezogen, und Microsoft arbeitet an Verbesserungen der Hololens für die Soldaten.

Die Konkurrenz von Sony wartet unterdessen mit einer Erfolgsmeldung auf. Laut eigenen Angaben hat der Konzern bislang 600.000 PSVR2-Headsets verkauft. Laut einem Bericht von "Heise" reagiert Sony damit auf Analysen von Marktforschern, die dem VR-Headset einen schwachen Start attestiert hatten. Sony hingegen hat verkündet, dass die Verkäufe der PSVR2 jene der ersten Generation der Brille um acht Prozent übersteigen. (red, 21.6.2023)