Der Streit über Patente für Mobilfunktechnologie zwischen dem finnischen Netzwerktechnikkonzern Nokia (nicht zu verwechseln mit der Smartphonemarke, die von HMD Global geführt wird) und mehreren chinesischen Handyherstellern spitzt sich weiter zu. Nachdem sich bereits Oppo, Oneplus und Vivo vorläufig vom deutschen Markt zurückgezogen haben, folgt nun auch Realme, schreibt "Android Police".

Bis zur Beilegung des Streits dürfen die Firmen aufgrund gerichtlicher Entscheidungen ihre Telefone in Deutschland weder verkaufen noch bewerben. Nokia verlangt für jedes betroffene, verkaufte Gerät einen Anteil als Lizenzgebühr. Dass sich nun auch Realme zurückzieht, ist kein Zufall. Wie die anderen Hersteller gehört auch diese Marke zum großen BBK-Konzern und teilt sich verschiedene Technologien, wenn auch manchmal unter unterschiedlichen Namen.

Oneplus-Geräte in Österreich weiter erhältlich

Ob ihr Abschied tatsächlich nur temporär oder von Dauer ist, bleibt abzuwarten. Zunächst wenig ändern sollte sich für österreichische Konsumenten. Ursprüngliche Berichte über einen kompletten Ausstieg aus Deutschland oder gar Europa hatte Oneplus energisch dementiert. Allerdings hatte das Unternehmen auch die Zusammenarbeit mit seiner deutschen PR-Agentur – die auch österreichische Medien betreute – eingestellt und die Agenden selbst übernommen.

Vorläufig scheint das Geschäft in Österreich aber unbeeinträchtigt zu sein. Aktuelle Geräte – etwa das Oneplus 11 und Oneplus Pad – werden im länderspezifischen Onlinestore weiterhin verkauft. Eine Anfrage zur zukünftigen Verfügbarkeit wurde vom STANDARD deponiert, die Antwort wird bei Einlangen nachgetragen.

Realme landete 2022 per Distributor offiziell am österreichischen Markt.
DER STANDARD/Pichler

Vivo weiter im Normalbetrieb

Vivo wiederum operiert in Österreich mit eigenständiger Vertretung und hat Mitte Juni auch noch den Marktstart neuer Smartphones bekanntgegeben. Gegenüber dem STANDARD erklärt man, dass die Troubles in Deutschland generell keine Auswirkungen auf andere Märkte hätten. Auch nicht auf Österreich, da man nicht von Partnern oder Lieferanten für den deutschen Markt abhänge. Weitere Produkteinführungen für den hiesigen Markt seien bereits geplant.

Realme ist seit Mitte 2022 über einen Distributor am österreichischen Markt tätig. DER STANDARD hat hinsichtlich des Ausblicks eine Anfrage gestellt. Die Beantwortung wird bei Vorliegen ergänzt. (gpi, 22.6.2023)