Allein in Wien bekommen am Freitag 242.000 Schülerinnen und Schüler ihr Zeugnis.
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Die Erleichterung an den Schulen des Landes dürfte groß sein: Ein altes Schuljahr geht zu Ende, und die Sommerferien stehen vor der Tür. Im Osten Österreichs starten diese bereits am Freitag, allein in Wien bekommen 242.000 Schülerinnen und Schüler ihr Zeugnis, dazu kommen jene aus Niederösterreich und dem Burgenland. Alle anderen Bundesländer müssen sich noch eine Woche länger gedulden: Dort werden die Zeugnisse am 7. Juli verteilt. Doch während sich Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte auf ihre verdiente Auszeit von der Schule freuen, ist der Schulschluss für viele, vor allem für Eltern, dennoch mit Stress verbunden.

Denn die neun Wochen langen Ferien für den Nachwuchs wollen auch entsprechend gefüllt werden – mit Betreuung, Spaß und Sport. Die STANDARD-Redaktion hat sich daher in den Bundesländern umgehört und Angebote zum Schulende, abwechslungsreiche Ferienaktivitäten und generell nützliche (Last-Minute-)Tipps zusammengetragen. 

Zum Start in die Sommerferien

1.  Am Zeugnistag bestimmt in den Cineplexx-Kinos die Mathenote, wie viel das Kinoticket kostet. Die Aktion gilt am 30. Juni in Wien, Niederösterreich und im Burgenland sowie am 7. Juli im Rest Österreichs – jeweils bis Vorstellungsbeginn um 17.30 Uhr.

2. Baden und den Ferienbeginn feiern: Das ist am 1. und 2. Juli im Wiener Donaupark für die ganze Familie möglich. Dort gibt es an beiden Tagen ab 14.30 Uhr ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm sowie eine Schnitzeljagd für die Schüler. Der Eintritt ist gratis – ebenso der Zugang zum an den Park grenzenden Arbeiterinnenstrand.

3. In Salzburg erhalten Schülerinnen und Schüler mit ihrem Zeugnis von Snow Space Salzburg eine Gratisticket für den Geisterberg in St. Johann oder den Grafenberg in Wagrain. Sie müssen einfach zwischen 8. und 10. Juli ein Formular ausfüllen und ihr Zeugnis mitschicken. Das Ticket kann dann zwischen 12. Juli und 11. August eingelöst werden.

4. In Oberösterreich geht es mit Ferienbeginn rasant bergab: Am 10. und 11. Juli dürfen sich alle, die mit ihrem Zeugnis zur Kassa bei der Talstation am Abenteuerberg Wurbauerkogel in Windischgarsten kommen, über eine Gratisfahrt mit dem Alpine Coaster – einer speziellen Sommerrodelbahn –freuen.

5. Eine kostenlose Bergfahrt gibt es unterdessen im Ski- und Wanderzentrum Tiroler Schlick 2000 im Stubaital. Die Voraussetzung: mindestens ein Einser im Zeugnis. Die Aktion gilt am 8. Juli.

Zur Auffrischung von Lernstoff

6. Im Sommer sorgen die Wiener Volkshochschulen mit ihren VHS-Ferienstationen für Auf- und Erfrischung: In drei Wiener Bädern – dem Strandbad Gänsehäufel, dem Kongressbad und dem Laaerbergbad – können Sechs- bis Zwölfjährige vom 18. Juli bis 11. August gratis und spielerisch Sprachen und Mathematik lernen. Das offene und niederschwellige Angebot richtet sich auch an interessierte 13- und 14-Jährige, heißt es. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. 

7. Ebenfalls von den VHS gibt es noch Plätze für die Sommerlernstationen für Mittelschüler und Schulkinder der AHS-Unterstufe. In den Hauptfächern können sich die Schülerinnen hier auf das kommende Schuljahr oder eine Nachprüfung vorbereiten. Die Kurse sind kostenlos. 

8. Für Schüler und Schülerinnen, die Unterstützung in Deutsch brauchen, gibt es im Sommer die Wiener Sommerdeutschkurse von Interface. Die Kurse dauern jeweils zwei Wochen und sind pädagogisch auf die Altersgruppe der Schulkinder zugeschnitten. Auch Ausflüge und Exkursionen sind geplant. Die Anmeldung läuft noch bis 3. Juli. 

Ferienprogramm für Wissbegierige

9. Auch heuer öffnen die Universitäten in Wien für die Nachwuchsforscher und -forscherinnen die Tore: Ab 10. Juli können Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren in 300 kostenlosen Lehrveranstaltungen Uni-Luft schnuppern. Schwerpunkt der Kinderuni Wien ist diesmal das Klima. Universitätsübergreifend werden dazu 40 Kurse angeboten – über erneuerbare Energien, Tierrechte, Gletscher und Flüsse. Die Anmeldung läuft noch bis 4. Juli. 

10.  Bei der Kinderuni der Paris Lodron Universität Salzburg und des Mozarteums sollen Fragen aus Wissenschaft und Kunst beantwortet werden. Bei der betreuten Woche von 17. bis 21. Juli (59 Euro ohne, 84 Euro mit Mittagessen) gibt es jeden Vormittag ein bunt gemischtes wissenschaftliches Workshop-Programm, an zwei offenen Nachmittagen findet ein kostenfreies Schnupperprogramm statt. Am 18. Juli öffnet das Mozarteum die Türen für neugierige Mädchen und Buben von acht bis zwölf Jahren. Auf sie warten Mitmachstation zum Körper-Klang oder Loopstation-Experimente. Am 19. Juli können dann Kinderstudierende an der Naturwissenschaftlichen Fakultät in die Materialchemie hineinschnuppern, mit Mathematik die Unendlichkeit erklären und vieles über Schmetterlinge und Insekten lernen.

11. In Vorarlberg laden das Dornbirner Museum Inatura, der Kunstraum Dornbirn, das Stadtmuseum und das Vorarlberger Architektur-Institut zum "Kindersommer im Stadtgarten". Kinder zwischen sieben und elf Jahren können dabei zwei Wochen (17. bis 28. Juli), jeweils von Montag bis Freitag, als junge Nachwuchsforscherinnen, Künstler und Architektinnen verbringen. Die Workshops – etwa eine Traumstadt aus Ton und Naturmaterialien bauen oder mit Lupen und Mikroskopen den Mikrokosmos Wasser erkunden – können einzeln (sieben Euro), tageweise (14 Euro) oder im Paket, mit oder ohne Mittagsbetreuung (Mittagessen 8,90 Euro), gebucht werden. Eine komplette Woche kostet 70 Euro. 

Zwei Mädchen in weißen Kitteln und Schutzbrillen experimentieren mit Teelichtern und einem Glas.
Bei der Kinderuni in Salzburg können die Kinderstudierenden vielen Fragen mit Wissenschaft auf den Grund gehen.
PLUS/Michael Namberger

12. Etwas Ungewöhnliches hat die Steiermark zu bieten: das "Holzknechtleben". In einer Hütte soll laut den Initiatoren der heutigen Generation eine Vorstellung von der Arbeit und dem zumeist harten Leben der ehemaligen Forstarbeiter gegeben werden. "Es braucht Kraft und Entschlossenheit, um Stämme mit dem Sappel herbeizuschaffen und mit dem Schepseisen zu schälen", heißt es auf der Website. Danach werde gegrillt. 19 Euro pro Kind.

13. Im Tiroler Tulfes im Stubaital lädt die "Raumstation Gufl" ein, die Weiten des Weltalls zu erkunden und andere Galaxien zu entdecken. Das Angebot richtet sich an Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren, die entweder eine Woche (vom 13. bis 19. August) oder zwei (13. bis 26. August) bleiben können. Vom 24. bis 26. Juli finden in Obergurgl im hinteren Ötztal die Jungforschungstage statt. Organisiert werden diese von der Jungen Uni. Diese bietet für die Sommerferien mehr als 120 Kurse und Workshops "mit wissenschaftlichem Anspruch". 

Ferienprogramm für Wilde

14. Einmal wild sein und eine Woche ohne Eltern verbringen: Die "Wild Mission 2" der Kinderfreunde Oberösterreich geht zwischen 30. Juli und 6. August im oberösterreichischen Obertraun über die Bühne. Neben den Freiluftklassikern wie Schwimmen, Radfahren, Wandern und Knackergrillen am Lagerfeuer wurde das Programm heuer mit einem Hip-Hop-Kurs, Musikworkshop, Outdoor-Disco und einem Beautyday aufgepeppt.

15. Von 9. bis 15. Juli und vom 16. bis 22. Juli lädt der Österreichische Alpenverein Abenteuerlustige zum "Hot Spots"-Feriencamp in Obernberg am Brenner. Die erste Woche richtet sich an Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren, die zweite an Teenager zwischen 13 und 16 Jahren. Die Teilnehmenden lernen Pflanzen und Tiere kennen, stürzen sich in "eiskalte und auch ganz warme Seen", schleifen Speckstein, besteigen Berge und schlafen unter Sternenhimmel.

16. Im Ötzidorf im Tiroler Umhausen können Kinder beim Bogenschießen mit Original-Nachbauten aus der Jungsteinzeit ihre Zielgenauigkeit unter Beweis stellen. Es gibt drei Termine: 24. und 31. Juli sowie 7. August. Der Kurs geht jeweils von 15 bis 16.30 Uhr. Die Natur & Wildnisschule der Alpen in Steinberg am Rofan lädt unterdessen zum "Regenbogencamp" vom 30. Juli bis 5. August. "Pirschen wie die Wölfe, am Feuer tanzen und sich wie ein Bussard in der Sonne aalen" – in diesem Camp geht es nicht nur um das Kennenlernen der Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch um Wahrnehmungs- und Orientierungsspiele.

Ferienprogramm für Sportliche

17. Wer Rad fahren lernen oder dabei einfach noch ein bisschen sicherer werden möchte, der sollte in Wien zu den kostenlosen Radtrainings beim Radspielplatz in der Seestadt oder dem Radübungsplatz Naschmarkt kommen. Vor Ort sind Trainerinnen und Trainer, die Kinder bis zum Alter von zehn Jahren unterstützen. Was im Vordergrund steht: die Freude am Radfahren. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. 

18. Eine Woche "voller Action, Sport und Spaß" preist das Euregio Büro Innsbruck an. Vom 16. bis 22. Juli werden Kinder zwischen zwölf und 14 Jahren zum EuregioSportCamp nach Mals in Südtirol geladen.

19. Der ASKÖ Landesverband Tirol richtet sich mit seinem Angebot an die Jüngeren: Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren werden von sportwissenschaftlichem Personal bei den "Hopsi Hopper Feriensportwochen" in der Reichenau in Innsbruck betreut. Es gibt drei Termine. Auch im Wipptal wartet der ASKÖ mit einem Angebot auf. Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren können dort zwischen zwei Schwerpunkten wählen und sich entweder für Tennis oder Fußball entscheiden.

20. Ferien mit Zirkusfeeling verspricht ein "Circus-Camp" für Zehn- bis 14-Jährige im Kärntner Mölltal. Wie in einem echten Zirkus kann hier das Schaustellerleben ausprobiert werden: Fahren mit dem Einrad, Tricks mit dem Diabolo oder coole Stunts bei der Luft- und Bodenakrobatik. Man lernt den Umgang mit dem Jonglierteller, und natürlich wird in die Welt der Magie eingetaucht. Abends gibt's Kino, Lagerfeuer und eine Discoparty. Das Ganze funktioniert mit Vollpension samt Frühstücksbuffet. Sechs Übernachtungen für 645 Euro.

21. Seekids ist etwas für den bewegungsaktiven Kärntner Nachwuchs: Ob Tennis, Klettern, Schwimmen, Wasserski, Fußball oder sogar Tauchen – es stehen für alle Altersklassen zwischen fünf und zwölf Jahren eigene Sommerkurse zur Auswahl. Für die Größeren (ab zehn Jahren) gibt es mit den "Seeteens" ein eigenes Format, wie auch für die Drei- bis Sechsjährigen. Die Betreuungszeiten für diese Ferienaktion im Klagenfurter Raum erstrecken sich von 7 bis 17 Uhr. Die Sportcamps starten jeweils im Seekids-Dorf auf der Whaliss-Wiese in Pörtschach, Shuttlebusse aus Klagenfurt oder Villach sind organisiert. Die Kosten liegen je nach Halbtags- oder Ganztagsbetreuung und abhängig von der Sportart zwischen 195 und 400 Euro pro Woche. 

22. In Vorarlberg kommen Kinder und Jugendliche, die sich in den Ferien sportlich austoben, beim Abenteuer-Sportcamp seit mittlerweile 30 Jahren auf ihre Kosten: Insgesamt 30 einwöchige Camps finden zwischen 10. Juli und 11. August vom Bodensee bis zum Arlberg statt. 2.500 Teilnehmer gibt es jedes Jahr, und etwa 140 Betreuerinnen und Betreuer. Jeden Tag können sechs verschiedene Programmpunkte gewählt werden – für jeden Block gibt es mehrere Angebote. Der Spaß steht dabei im Fokus – statt Dauerlauf oder Bodenturnen gibt es hier Kistenklettern oder "Fliegender Holländer". Die Kosten für eine Woche liegen bei 179 Euro, die Anmeldung startet jedes Jahr im April.

Ferienprogramm für Kreative

23. Kreative Kids kommen diesen Sommer beim kostenfreien Ferienprogramm der Stadt Salzburg voll auf ihre Kosten: Im Rockhouse Salzburg gibt es Rap-Workshops, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, ihren eigenen Rap-Song zu schreiben (12. und 13. Juli sowie 9. und 10. August). Bei den Graffiti-Workshops der Stadt Salzburg lernen Kinder ab zehn Jahren Sprayen bei echten Profis. Tamara "Soma" Volgger und Michael "Muck" Töpfer zeigen die grundlegenden Techniken der Street-Art-Kunst. Nach theoretischem Input und ersten Versuchen auf dem Papier werden die Kinder und Jugendlichen auch an der längsten Graffiti-Wand Salzburgs ihre Kunstwerke sprühen. (Termine: 24. und 26. Juli sowie 2., 10., 17., 24. August, Anmeldung beim Team Vielfalt unter 0662/80 72 20 46)

Bei den Graffiti-Workshops der Stadt Salzburg lernen Kinder von Street-Art-Künstlern.
Stadt Salzburg / Nico Zuparic

24. Computeraffine Kinder und Jugendliche können in der Steiermark online bei "Bits4Kids" vorbeischauen. Hier werden Programmier- und Robotik-Ferienkurse in einer Kombination aus Sport und Spielen im Freien für Kinder organisiert. Vorkenntnisse sind nicht notwendig. 

25. Während noch das elterliche "Bist schon wieder nur am Handy" in den Nachwuchsohren nachhallt, lädt das Land Oberösterreich junge Computer-Fans von 16. bis 21. Juli sowie von 23. bis 28. Juli zum "Digicamp". Zum Music-Producer werden, Chatbots und visuelle Effekte programmieren? Kein Problem in Linz. Egal ob Anfänger oder Nerd, beim DigiCamp können Jugendliche zwischen elf und 14 Jahren die digitale Welt spielerisch entdecken und unter anderem Filme in Profiqualität produzieren oder Spiele programmieren. Kostenpunkt: 450 Euro mit Übernachtung und Verpflegung.