Peter Pilz macht mit seinem aktivistischen Onlineportal "Zackzack" weiter. Auf zackzack.at verkündet er einen Neustart "in zwei Stufen": Ab 1. Juli erscheint "Zackzack" demnach nicht mehr täglich, sondern als "Forum", das sich "als Gegenstimme zur Orbánisierung der Medien" versteht.

"Daniel Wisser, Julya Rabinovich, Robert Misik und ich schreiben weiter, regelmäßig", schreibt Pilz auf zackzack.at. "Fritz Hausjell verstärkt uns und nimmt sich die Feinde der Pressefreiheit vor. Heinz Mayer wird regelmäßig analysieren, wie wir in guter Verfassung bleiben und nicht in schlechter Gesellschaft enden." Geplant seien Investigativ-Schwerpunkte, etwa die Serie "Sigi Wolf und die Eurofighter". 

Das Onlinemedium "Zackzack" von Peter Pilz macht weiter.
Screenshot ZackZack

Ab Juni seien weitere Themen geplant. "Das schaffen wir mit euch, den 1.700 Mitgliedern des Zackzack-Clubs", schreibt Pilz. In einer weiteren Stufe werde die Investigativredaktion ausgebaut. Voraussetzung dafür seien 3.000 Mitglieder. "Dann sind wir ein starkes Medium, das auch wirtschaftlich zu 100 Prozent unabhängig ist, weil es sich mit euren Clubbeiträgen und Spenden ohne ein einziges Regierungsinserat auf sicheren Füßen steht."

Fürs Weitermachen entschieden

Das vor vier Jahren gegründete "Zackzack" sorgte mit Recherchen über Chatprotokolle aus dem Innenministerium, über die Cobra, über Wirecard, über Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, über den Szenegastronomen Martin Ho und den Immobilienmilliardär René Benko immer wieder für Schlagzeilen – und war mit Klagen teils in Millionenhöhe konfrontiert. Im März informierte Pilz die Öffentlichkeit vom drohenden Aus.

"Heute weiß ich, dass man mit 1,2 Millionen Startkapital keine Online-Tageszeitung schafft. Aber wir sind erstaunlich weit gekommen", schreibt Pilz auf der Homepage. "Im letzten Jahr haben wir gemerkt, dass das Geld nicht reicht. Damit hatten wir die Wahl: anders und kostengünstiger weitermachen – oder zusperren. Wir haben uns für Weitermachen entschieden."(red, 25.6.2023)