Nachdem Netflix künftig strenger gegen Abo-Mitnutzer abseits des eigenen Haushalts vorgeht und für diese zusätzliche Gebühren verlangt, kündigt sich nun möglicherweise der nächste größere Umbau im Preismodell an. In Kanada wird der Videostreamingdienst künftig kein Basis-Abo mehr anbieten.

Dieses kostet dort zehn Dollar pro Monat (acht Euro in Österreich und Deutschland). Es bietet Zugang zu allen Filmen, Serien und Spielen in HD-Qualität (720p) und kann maximal auf einem Gerät zur gleichen Zeit zum Streamen oder Downloaden genutzt werden.

Nutzer, die sich neu anmelden, finden die Basis-Option bereits nicht mehr als Angebot vor. Das Unternehmen will es aber auch für bestehende Konten in der "nahen Zukunft" streichen. Betroffenen Kunden bleibt, wenn sie weiter Netflix verwenden möchten, dann nur noch die Wahl zwischen dem teureren (16,50 Dollar bzw. 13 Euro) Standard-Abo mit Full-HD-Auflösung, Unterstützung zweier gleichzeitiger Geräte sowie einem Zusatznutzer, oder der werbegestützten Abo-Variante um sechs Dollar bzw. fünf Euro.

In Kanada gibt es künftig nur noch die Wahl zwischen dem Abo mit Werbung und den teureren Standard- bzw. Premium-Variante.
DER STANDARD/Pichler

Nur noch "Basis mit Werbung"

Diese Variante, genannt "Basis mit Werbung", bietet 1080p-Auflösung und keine Download-Option. Aus Lizenzgründen sind manche Inhalte damit nicht verfügbar. Laut Netflix werden pro Stunde etwa vier bis fünf Minuten Werbung gezeigt. In Deutschland, Kanada, den USA, Großbritannien und acht weiteren Ländern wird diese Variante seit Herbst 2022 angeboten, in Österreich zurzeit noch nicht.

Die Änderung in Kanada könnte alsbald aber auch in anderen Ländern mit werbegestützter Abo-Option aufschlagen. Denn Kanada ist für Netflix ein Testmarkt. Neuerungen, die sich dort bewähren, werden in der Regel anschließend weitreichend umgesetzt. (gpi, 26.6.2023)