PV-Module Paneelen einer Solaranlage an Dach
Das Geschäft mit Solarmodulen boomt. Wegen Lieferengpässen sind manche Komponenten zuletzt teurer geworden, auch wenn sich die Module selbst im vergangenen Jahrzehnt deutlich verbilligt haben.
IMAGO/Shotshop/Frank Gärtner

Fast jeder und jede kennt jemanden, der oder die es getan hat: Photovoltaik, kurz PV genannt, installiert. Wer keine Elektrikerausbildung hat, sollte aber tunlichst die Hände davon lassen und sich Spezialisten anvertrauen. Die machen das in aller Regel besser, schneller und vor allem auch sicher.

Frage: Was ist der Unterschied zwischen PV und Solarthermie?

Antwort: Bei der Solarthermie wandeln Kollektoren die Sonneneinstrahlung in nutzbare Wärme um. Sie wird meist für die Warmwasserbereitung eingesetzt. Unter Photovoltaik (PV) versteht man die direkte Umwandlung der Sonnenenergie in elektrischen Strom mithilfe von Solarzellen, die zu Solarmodulen verbaut werden. Das Wort kommt von "Photon" (griechisch: Licht) und "Volta" (italienischer Erfinder, nach dem die Einheit der elektrischen Spannung "Volt" benannt ist).

Frage: Was ist eine Solarzelle?

Antwort: Eine dünne, 15 mal 15 Zentimeter große Scheibe aus zumeist Silizium. Auf der Vorder- und Rückseite sind Kontaktbänder befestigt, die den vom Sonnenlicht in der Zelle erzeugten Strom abführen. Das Silizium wird aus Quarzsand hergestellt.

Frage: Wie lange dauert die Installation der PV-Anlage?

Antwort: Das hängt von der Leistungsgröße und den bautechnischen Gegebenheiten ab. Bei Anlagen bis zehn Kilowatt peak (kWp) erfolgt die Installation in der Regel in einem bis drei Werktagen.

Frage: Was ist ein kWp?

Antwort: Das ist eine Einheit, die sich in der Photovoltaik eingebürgert hat. Sie gibt die Leistung an, die ein Solarmodul bei voller Sonnenbestrahlung (und einigen anderen Nebenbedingungen) erreichen kann. Ein kWp entspricht 1.000 Watt peak (Wp).

Frage: Aus welchen Komponenten besteht eine PV-Anlage?

Antwort: Aus Solarmodulen, die aus der Sonnenenergie Gleichstrom erzeugen. Einem Wechselrichter, der den Gleichstrom in netzkompatiblen Wechselstrom umwandelt. Aus Verkabelung und Montagegestell. Optional kommt noch ein Stromspeicher dazu, um den Strom zwischenzuspeichern, und ein Zähler, der die Strommenge misst, die in das Stromnetz eingespeist wird.

Frage: Wohin mit der PV-Anlage?

Antwort: Im Privatbereich erfolgt die Montage üblicherweise auf dem Hausdach, im Garten, manchmal am Balkon. Bei älteren Häusern sollte man auf jeden Fall die Statik prüfen.

Frage: Kann man auf einem Flachdach eine PV-Anlage installieren?

Antwort: Ja. Hierbei werden die Module mithilfe eines Montagesystems schräg aufgestellt, sodass sie eine optimale Südausrichtung und eine günstige Neigung erhalten. Hierbei ist ein ausreichend großer Abstand wichtig, sonst kommt es zu einer Verschattung und somit zu Ertragsminderung. Zur Installation der gleichen Leistung ist die benötigte Flachdachfläche in etwa doppelt so groß wie bei einer Schrägdachvariante.

Frage: Wie funktioniert eine Photovoltaikanlage am Balkon?

Antwort: Dabei handelt es sich um ein steckerfertiges Gerät, das aus dem Solarpaneel, dem Wechselrichter und eventuell aus Akkus zur Speicherung von Strom besteht. Die Anlage wird über eine Einspeisesteckdose mit dem Hausnetz verbunden.

Frage: Wie soll das Dach für eine optimale Stromausbeute geneigt sein?

Antwort: Den höchsten Ertrag schaffen südseitig ausgerichtete Anlagen mit 30 Grad Dachneigung. In der Technik hat es in den vergangenen Jahren aber große Fortschritte gegeben, sodass der Trend heute sogar zu Anlagen mit Ost-West-Ausrichtung geht. Der Ertrag liegt dann zwar um etwa 15 Prozent unter dem einer südseitigen Anlage; dafür produziert sie zwei Stromspitzen statt nur einer am Tag: morgens und abends. Also genau dann, wenn die Energie benötigt wird.

Frage: Was kostet eine PV-Anlage?

Antwort: Die Anschaffungskosten liegen bei durchschnittlich 1.500 bis 2.000 Euro je kWp (ohne Speicher). Um den Energieverbrauch eines durchschnittlichen Einfamilienhauses (vierköpfige Familie) zu decken und überschüssige Energie einspeisen zu können, sollte die Leistung bei mindestens fünf kWp liegen.

Frage: Und der Wartungsaufwand?

Antwort: PV-Anlagen arbeiten fast wartungsfrei, Staub und Schmutz werden meist durch Regen beseitigt.

Frage: Gibt es Förderungen?

Antwort: Am 14. Juni gab es den zweiten Fördercall heuer, wobei die Anträge bei der Abwicklungsstelle für Ökostrom (OeMAG) noch bis Mittwoch eingereicht werden können. Wieder gibt bis zu 285 Euro je kWp. Wer nicht zum Zug kommt, kann sich beim nächsten Mal bewerben. Auch Länder unterstützen das Aufstellen von PV-Anlagen, aber nicht kumulativ. Extrageld gibt es aber oft von Gemeinden. (Günther Strobl, 26.6.2023)