Trump Tonaufnahme Ermittlungen Prozess
Donald Trump muss sich wegen der Geheimdokumente-Causa vor Gericht verantworten.
REUTERS/REBECCA COOK

Washington – Die Veröffentlichung einer Tonaufnahme könnte den angeklagten Ex-US-Präsidenten Donald Trump in der Affäre um geheime Regierungsunterlagen weiter in Erklärungsnot bringen. "Als Präsident hätte ich sie freigeben können, jetzt kann ich es nicht", sagt Trump in der am Montagabend vom US-Sender CNN publik gemachten Aufnahme aus dem Jahr 2021 über Papiere, die er offenbar Gesprächspartnern zeigt.

Konkret scheint es um ein geheimes Pentagon-Dokument zu einem Angriff auf den Iran zu gehen, das Trump herumzeigt. Er will seinen Zuhörern offenbar beweisen, dass er niemals die Order gegeben habe, einen solchen Angriffsplan auszuarbeiten. Das sei allein vom Militär ausgegangen, das ihm dieses Papier präsentiert habe. "This is secret information, look", erklärt er seinen Zuhörerinnen, und weiter: "Ist das nicht interessant? Es ist so cool."

Zentraler Bestandteil der Anklageschrift

Die Existenz der Aufnahme war schon bekannt – ihre Abschrift ist zentraler Bestandteil der Anklageschrift. Außerdem hatten Medien bereits über die Aufnahme berichtet, die bislang aber nicht veröffentlicht worden war. Trump hat immer wieder behauptet, Verschlusssachen seien nach der Mitnahme in sein Privatanwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida nicht mehr als geheim eingestuft gewesen. Die Aufnahme könnte Trumps Argumentation untergraben.

Die Bundespolizei FBI hat im August Trumps Anwesen durchsucht und dort zahlreiche Verschlusssachen aus seiner Amtszeit beschlagnahmt, einige mit höchster Geheimhaltungsstufe. Dadurch, dass Trump vertrauliche Regierungsdokumente nach seiner Amtszeit in privaten Räumen aufbewahrte, könnte er sich strafbar gemacht haben. Er wurde Mitte Juni dafür angeklagt und musste persönlich vor einem Bundesgericht in Miami erscheinen. Trump bekannte sich nicht schuldig. Es war das erste Mal, dass ein früherer US-Präsident vor einem Bundesgericht erscheinen musste, um sich einer Anklage zu stellen. (APA, red, 27.6.2023)