Geschäftsfrau unterschreibt einen Vertrag
Gegenüber der physischen hat die digitale Unterschrift viele Vorteile: Sie ist nämlich auch sicherer, es werden diverse Informationen zur Signatur unsichtbar im Hintergrund gespeichert.
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An das digitale Signieren über Onlineplattformen wie jene von A-Trust haben sich Menschen in Österreich spätestens seit der Pandemie gewöhnt, das System punktet vor allem durch Einfachheit: PDF hochladen, bei Bedarf Bildmarke platzieren, einloggen, den Prozess per App oder SMS-TAN freigeben – und schon kann das digital signierte Dokument runtergeladen werden. Über drei Millionen aktive Handysignatur- bzw. ID-Austria-Nutzende gibt es laut Website von A-Trust derzeit in Österreich

Komplizierter wird es aber, wenn Dokumente von mehreren Personen in einem Unternehmen unterschrieben werden müssen, und das auch noch grenzüberschreitend – etwa wenn ein Kollege bereits in den Urlaub aufgebrochen ist, seine Unterschrift für einen wichtigen Vertrag aber noch fehlt. Denn zwar hat jedes EU-Land eine auf der europäischen E-ID basierende digitale Signatur, diese länderspezifischen Lösungen agieren aber unabhängig voneinander, erklärt Clemens Brunner: Das hängt auch damit zusammen, dass sich die Menschen bei der Beantragung einer digitalen Signatur mit einem amtlichen Lichtbildausweis identifizieren müssen – und dies somit in jedem Land neu tun müssten, wenn sie dortige Handysignaturen nutzen möchten.

Brunner hat daher 2019 das Unternehmen Sproof gegründet, das über eine Web-Applikation auch grenzüberschreitend das Unterschreiben von Dokumenten ermöglichen soll. Hier wird das Dokument hochgeladen und vom Kollegen eine Unterschrift angefordert, dieser bekommt über die Web-Applikation auch eine Push auf das Handy und kann problemlos mobil unterschreiben, während er am Strand liegt.

Auch wenn es eine kostenlose Version für Privatpersonen gibt, so besteht die Kernzielgruppe aus grenzüberschreitend tätigen Unternehmen, wie Brunner sagt. Im Gespräch betont er, dass die Lösung DSGVO-konform sei, die Daten in der EU verbleiben und alle Partner sich in Europa befinden würde. Angeboten werden auch Echtheitszertifizierungen, wie sie etwa bei Abschlusszeugnissen von Bildungsinstitutionen nötig sind. Derzeit befinden sich die meisten Kunden des Start-ups im deutschsprachigen Raum, nun soll jedoch auf weitere europäische Länder expandiert werden. Dafür habe man inzwischen 80 Prozent der Signaturanbieter als Partner gewonnen, so Brunner. (stm, 28.6.2023)