Hochwasser in Chile
Zahlreiche Flüsse sind übergetreten, zwei Menschen sind bei den Überschwemmungen gestorben.
EPA/Elvis Gonzalez

Santiago de Chile – Nach schweren Überschwemmungen im Zentrum von Chile sind mehr als 12.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Weitere 1.600 Menschen suchten Zuflucht in Notunterkünften, wie der Katastrophenschutz des südamerikanischen Landes am Dienstag mitteilte. Fast 1.500 Häuser wurden bisher zerstört und über 3.000 weitere beschädigt. Zwei Menschen kamen bei den Überschwemmungen ums Leben, vier weitere werden noch immer vermisst.

Wetterphänomen El Niño hat Chile erreicht

Nach tagelangem Regen waren zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten, Bäume umgestürzt und Hänge abgerutscht. Viele Straßen wurden unpassierbar. In manchen Gegenden sei zuletzt so viel Regen gefallen wie seit 30 Jahren nicht mehr, teilte die Regierung mit. "Dieser Regen ist das erste Zeichen, dass das Wetterphänomen El Niño jetzt auch Chile erreicht. Es existiert bereits seit über einem Monat im Kolumbien, Ecuador und Peru und dringt weiter nach Süden vor", sagte der Meteorologe Fernando Santibáñez von der Universität San Sebastián im Radiosender Bio Bio.

Durch El Niño verschieben sich aufgrund von veränderten Luft- und Meeresströmungen weltweit die Wetterbedingungen. In Teilen Afrikas und Südamerikas wird mit mehr Überschwemmungen gerechnet, in Südostasien und Ostaustralien häufen sich dagegen Dürren und Waldbrände. (APA, 27.6.2023)