Im November geht in Panama-Stadt die jährliche World Robot Olympiad (WRO) über die Bühne. Der Jugendbewerb, der heuer unter dem Motto "Connecting the World" steht, wird von verschiedenen NGOs getragen und durch Sponsoren finanziert. Der Bewerb, der 2004 zum ersten Mal stattfand, hat zum Ziel, junge Menschen für Bildungs- und Berufspfade in IT und Technik zu begeistern sowie die Diversität in diesem Bereich zu fördern.

Seit 2018 entsendet auch Österreich als eine von über 90 Nationen Teams in den Bewerb, bei dem man sich darin misst, mit Robotern Sportbewerbe zu absolvieren und Aufgabenstellungen zu lösen. Die Vorausscheidung in den Altersklassen Junior (11 bis 15 Jahre) und Senior (14 bis 19 Jahre) ging kürzlich auf dem Innovations- und Bildungscampus des auf Automatisierung spezialisierten Unternehmens B&R in Eggelsberg (Oberösterreich) über die Bühne. Die Firma gehört auch zu den Unterstützern der WRO.

B&R

Doppelsieg für MS Riedau

Vertreten waren Teams von Schulen aus drei Bundesländern. In der Senior-Kategorie mussten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Automatisierung eines Hafens beschäftigen und ihre selbst konstruierten Roboter zur Lösung von insgesamt sieben Teilaufgaben adaptieren. Diese reichten vom Beladen und Betanken zweier Schiffe bis zum Ausbringen dieser aufs offene Meer und schließlich dem Parken des Roboters.

Beispielvideo für die Aufgaben in der Altersklasse Senior.
Surrogate Robotics

Die Jury, bestehend aus Herbert Ibinger, Leiter des Technologiezentrums Braunau und Organisator der Vorausscheidung, sowie zwei HTL-Absolventen, kürte schließlich mit deutlichem Vorsprung das Team "Eisbärlis" der Mittelschule Riedau zum Sieger. Dieses besteht aus drei jungen Frauen – Anna Maria Unterortner, Marlene Wetzlmaier und Alexandra Melneciuc (alle 14 Jahre alt), die sich in Panama erneut beweisen dürfen. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Teams der HTL Braunau.

In der Juniorklasse war unter dem Titel "Unterwasserinfrastruktur" in fünf Teilaufgaben vom Roboter ein defektes Kabel zu suchen und ein Offshore-Solarpark zu aktivieren, ehe er in Parkposition zurückgeführt werden musste. Teams des BORG St. Pölten errangen den dritten und zweiten Rang, der Sieg ging aber auch hier an die MS Riedau. Die Jury kürte das Team "Plasma-Bots", bestehend aus den 13-jährigen Burschen Jonas Lindinger, Henrik Leitner und Noah Grafendorfer, zu Österreichs zweiter Abordnung beim Hauptbewerb.

Dieser steigt von 7. bis 9. November. Die Schülerinnen und Schüler versuchen sich dabei in den Kategorien Robomission, Robosports, Future Innovators und Future Engineers.

Von links: Rudolf Bauböck (Coach), Anna Maria Unterortner, Marlene Wetzlmair, Alexandra Melneciuc (Eisbärlis), Jonas Lindinger, Henrik Leitner, Noah Grafendorfer (Plasma-Bots), Josef Auer (Coach). Hinten: Eva Panholzer (Bildungsdirektorin Innviertel), Floran Schneeberger (CTO B&R).
B&R

"Die Kinder und Jugendlichen verfügen über eindrucksvolle kreative, digitale und technische Fähigkeiten. Eine Kombination, die wir in einer automatisierten Welt von morgen dringend benötigen werden", erklärt Florian Schneeberger, CTO von B&R. Das Unternehmen investiert dabei auch abseits des eigenen Campus in Ausbildung und stattete unter anderem in diesem Schuljahr 20 oberösterreichische Mittelschulen mit Robotersets aus. Man hoffe, dass die WRO auch andere mittlere und höhere Schulen dazu anspornen, Programmierung und Robotik in ihr Angebot aufzunehmen. (gpi, 29.6.2023)