Das Unternehmen hinter dem KI-basierten Chatbot ChatGPT, OpenAI, hat die britische Hauptstadt als Sitz für seine erste Niederlassung außerhalb der USA gewählt. "Londons dynamisches Technologie-Ökosystem und sein außergewöhnlicher Talentpool machen die Stadt zum idealen Standort für das erste internationale Büro von OpenAI", erklärte das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Kalifornien am Donnerstag.

Reaktion

Die britische Regierung begrüßte die Entscheidung als Ausdruck des "Vertrauens" des Unternehmens in die Attraktivität des Landes. Großbritannien bringt sich auch mit Blick auf die künstliche Intelligenz (KI) derzeit als besonders innovationsfreundlich im Vergleich zur EU in Stellung. Die Branche "beschäftigt bereits mehr als 50.000 Menschen im ganzen Land, und wir werden weiterhin einen Ansatz fördern, der Chancen eröffnet und unseren Platz als globales Ziel für künstliche Intelligenz zementiert", erklärte Technologieministerin Chloe Smith auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.

Ein Foto von OpenAI-Chef Sam Altman, er hebt dabei die flache rechte Hand.
OpenAI-Boss Sam Altman sagt "Hallo" zu London.
APA/AFP/JACK GUEZ

Was für die Entscheidung sicherlich ebenfalls eine Rolle gespielt hat, bei der Ankündigung aber natürlich nicht so gesagt wird: Auch Googles KI-Forscher sitzen zu einem guten Teil in London. So hat das vor einigen Jahren zugekaufte Unternehmen Deepmind dort seinen Stammsitz. Insofern gibt es in der Stadt einen großen Pool an entsprechendem Wissen. Zwischen den beiden Unternehmen gab es bereits in den vergangenen Monaten ein reges gegenseitiges Abwerben von Angestellten mit Expertise im Bereich Maschinenlernen.

Widerspruch

Die EU will die Entwicklung und Anwendung von KI-Systemen möglichst bald umfassend regulieren, um Betrugsrisiken und weiteren potenziell deutlich schwerwiegendere Gefahren zu begegnen, wie man betont. OpenAI-Chef Sam Altman hatte im Mai damit gedroht, den beliebten Chatbot ChatGPT nicht mehr in der EU anzubieten, sollten die Regulierungen zu streng ausfallen. (APA, 29.6.2023)