Männer mit Deutschlandflaggen von hinten.
Aufnahme eines Protestmarschs in Berlin.
IMAGO/Jochen Eckel

"Wir sollten einen Führer haben, der Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert": Diesem Satz aus einer Umfrage stimmen 14 Prozent der Ostdeutschen voll, weitere 19,1 Prozent teilweise zu. Mehr als ein Viertel der Befragten wünscht sich eine "starke Partei, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert", ein weiteres Viertel stimmt dieser Idee zumindest teilweise zu. Von einer natürlichen Überlegenheit dieser Volksgemeinschaft sind 10,5 Prozent der Befragten voll überzeugt, weitere 21 Prozent teilweise.

Diese Zahlen sind das Ergebnis einer Untersuchung, die das Leipziger Else-Frenkel-Brunswik-Institut durchgeführt hat. Dabei wurden rund 3.500 Menschen in den deutschen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sowie in Ostberlin befragt. "Unsere Untersuchung zeigt, dass sich derzeit viele Menschen in den ostdeutschen Bundesländern nicht mehr demokratische Teilhabe und Sicherung der demokratischen Grundrechte wünschen, sondern die scheinbare Sicherheit einer autoritären Staatlichkeit", zitierte der "Spiegel" Oliver Decker, einen Co-Autor der Studie.

Bei insgesamt sieben Prozent der Befragten ergab sich demnach ein "geschlossen rechtsextremes Weltbild". Besonders hoch ist dieser Anteil in Sachsen-Anhalt, wo er bei zwölf Prozent liegt. Die Zustimmung zur Demokratie geht gleichzeitig zurück: Weniger als die Hälfte der Befragten sind mit der Demokratie in Deutschland zufrieden. (rio, 30.6.2023)