Baltimore, Brooklyn Homes
Im Stadtteil Brooklyn Homes im Süden von Baltimore, Maryland, kam es in der Nacht auf Sonntag zu den teils tödlichen Schüssen.
Nathan Howard/Getty Images/AFP

Baltimore – In Baltimore im US-Bundesstaat Maryland ist es in der Nacht auf Sonntag zu Schüssen mit zwei Toten und 28 Verletzten gekommen, teilte die örtliche Polizei mit. Einsatzkräfte befinden sich am Tatort, der TV-Sender CNN berichtete zuerst von dem Vorfall. Am Sonntagnachmittag waren laut Polizei noch neun Personen mit Schussverletzungen im Krankenhaus, einige davon waren weiterhin in kritischem Zustand. Unter den Verletzten waren 14 Personen unter dem 18 Jahren, somit war die Hälfte aller Verletzten minderjährig. Zunächst war außerdem unklar, ob die Polizei nach nur einem flüchtigen Täter oder mehreren Tatpersonen suchte. Am Sonntagnachmittag erklärte der Polizeipräsident von Baltimore jedoch, dass laut aktuellen Ermittlungen mehr als ein Schütze beteiligt gewesen sein sollen.

Die Schüsse ereigneten sich demnach im Stadtteil Brooklyn Homes im Süden der Metropole. Dort waren nach Medienangaben zuvor Hunderte Menschen zu einer jährlichen Feier namens "Brooklyn Day" zusammengekommen. Eine 18-Jährige wurde am Tatort tot aufgefunden, ein 20-Jähriger verstarb im Krankenhaus. Unklar war auch, ob es sich dabei um einen einseitigen Angriff oder um einen Schusswechsel handelte. Zeugen berichten von 20 bis 30 Schüssen, die abgegeben wurden.

Bürgermeister bittet um Informationen

"Dies war eine rücksichtslose, feige Tat, die hier geschehen ist und die viele Leben dauerhaft verändert und zwei Menschen das Leben gekostet hat", sagte Bürgermeister Brandon Scott. Er forderte jeden auf, der Informationen zu den Vorfällen hat, sich zu melden und dabei zu helfen, die Verantwortlichen für die Tragödie zu finden. Scotts Botschaft an die Täter lautete: "Wir werden nicht aufhören, bis wir Sie gefunden haben – und wir werden Sie finden."

In den USA gibt es mehr Schusswaffen als Einwohner und immer wieder Schusswaffenangriffe mit zahlreichen Todesopfern, in keinem anderen Industriestaat ist die Rate an Schusswaffentoten höher. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Gun Violence Archive bei Schusswaffenangriffen mehr als 44.300 Menschen getötet. (luza, APA, 2.7.2023)