Obwohl erst kürzlich vorgestellt, wird man sich trotz des hohen Preises wohl gedulden müssen.
Jeff Chiu

Seit sieben Jahren ist das kürzlich vorgestellte Vision Pro bei Apple schon in Entwicklung. 2024 soll das Mixed-Reality-Headset für sagenhafte 3.499 Dollar auf dem Markt erscheinen. Erste Prognosen in Richtung Produktionsmengen zum Start mussten jetzt allerdings vom US-Konzern relativiert werden. Offenbar gibt es Probleme, die in den ersten Monaten eine breitflächige Verfügbarkeit wohl nicht ermöglichen werden. 

Einschätzungen variieren

In einem Artikel der "Financial Times" werden mehrere am Produktionsprozess Beteiligte indirekt zitiert. So würden die "Komplexität des Headset-Designs" und "Probleme in der Produktion" den ursprünglichen Zeitplan zunichte machen. Auch der Wunsch, baldigst eine kostengünstigere Version auf den Markt zu bringen, scheint auf unbestimmte Zeit verschoben worden zu sein.

Ein Insider soll behauptet haben, dass voraussichtlich weltweit weniger als 400.000 Stück im Jahr 2024 produziert werden können. Die chinesische Firma Luxshare ist offenbar der einzige Zulieferer, der das Headset zusammenbauen kann. Andere Händler wollen sogar von nur 150.000 Stück im Jahr 2024 wissen. Das widerspricht stark den internen Verkaufszielen, die kürzlich noch von einer Million Einheiten in den ersten zwölf Monaten gesprochen haben.

Seit der Ankündigung sind sich Experten und Analysten uneinig, welche Verkaufszahlen im ersten Jahr mit dem Vision Pro möglich wären. Morgan Stanley gab eine Schätzung von 850.000 Stück für das erste Jahr an, während Wedbush von lediglich 150.000 sprach. Goldman Sachs prognostizierte unglaubliche fünf Millionen Stück für diesen Zeitraum.

Komplexe Technik

"Das ist das komplexeste Gerät für den Consumer-Markt, das je gebaut wurde", wird der Tech-Berater Jay Goldberg in der "Financial Times" zitiert. Probleme zu Beginn seien ganz normal, und Apple sei sich sicher darüber bewusst, dass man im ersten Jahr auch mit diesem Preis keinen Gewinn einfahren würde.

Um künftig den Preis niedriger halten zu können, erzählen Insider von geplanten Kooperationen mit Samsung und LG, die die zweite Generation des Vision Pro mit Displays ausstatten sollen. Die aktuell verwendeten micro-OLED-Displays seien fehleranfällig, schwer zu bekommen sowie teuer. Offenbar wird deshalb nach Alternativlösungen gesucht, auch wenn starke Stimmen im Unternehmen offenbar auch in der günstigeren Version micro-OLEDs verbaut sehen wollen.

Obwohl in Asien derzeit noch kaum eine Firma nach der Headset-Ankündigung die Produktionskapazitäten erweitert hat, geht etwa die Analysten-Firma Canalys aus Singapur davon aus, dass sich das Produkt in den ersten fünf Jahren über 20 Millionen Mal verkaufen wird. "Loyale Fans" und die "limitierte Stückzahl" würden in jedem Fall dafür sorgen, dass das Vision Pro gerade zum Start "aus den Regalen gerissen wird". (red, 3.7.2023)