Jasper Philipsen hat am Ende alles richtig gemacht.
AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT

Der erste Massensprint der 110. Tour de France wurde zur Beute von Jasper Philipsen. Der Belgier vom Team Alpecin-Deceuninck setzte sich am Montag von Amorebieta-Etxano über 193,5 km nach Bayonne vor dem Deutschen Phil Bauhaus und dem Australier Caleb Ewan durch. In der Gesamtwertung führt weiter der Brite Adam Yates sechs Sekunden vor seinem UAE Emirates-Teamkollegen Tadej Pogacar.

In Bayonne waren erstmals die Sprinter am Zug, allen voran Philipsen. Der 25-Jährige hatte bereits im vergangenen Jahr zwei Etappen bei der Tour gewonnen, unter anderem auch den Prestigesprint auf den Champs Élysées in Paris. Seit seiner erfolgreichen Tour 2022 hat sich Philipsen noch einmal weiterentwickelt. In diesem Jahr spielte er auch bei den Klassikern eine Rolle, belegte unter anderem den zweiten Platz bei Paris-Roubaix.

Last Km - Stage 3 - Tour de France 2023
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Der britische Sprintstar Mark Cavendish wurde Sechster und verpasste bei seiner Abschiedstour die erste Chance, sich zum alleinigen Rekord-Etappensieger aufzuschwingen. Er teilt sich die Bestmarke somit weiter mit Belgiens Legende Eddy Merckx.

Von den sechs Österreichern kamen Marco Haller (67./Bora), Felix Gall (99./AG2R) und Felix Großschartner (100./UAE Emirates) mit dem Hauptfeld ins Ziel. In der Gesamtwertung ist Gall als 36. mit 5:43 Minuten Rückstand weiter bester ÖRV-Fahrer.

Kurz nach 13.00 Uhr war der Startschuss für das dritte Teilstück der 110. Grande Boucle im spanischen Amorebieta-Etxano erfolgt. 193,5 Kilometer, und somit gut sechs mehr als ursprünglich geplant, galt es zu überwinden. Der Grund für die plötzliche Änderung: Straßenbauarbeiten. Doch trotz der zusätzlichen rund 150 Höhenmeter und insgesamt vier kleinerer Anstiege fehlten dem Teilstück die ganz großen Herausforderungen.

Bei der Rückkehr nach Frankreich begleiteten den Tour-Tross auch Sicherheitsbedenken, zumal es nach dem Tod eines 17-Jährigen bei einer Polizeikontrolle seit Tagen in Frankreichs Metropolen zu Krawallen kommt. "Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen. Ich spreche morgens, mittags und abends mit dem Innenministerium. Wir bleiben konzentriert und wachsam", sagte Pierre-Yves Thouault als Vize-Direktor des Rennens. Gut für die Rundfahrt, dass erst am nächsten Freitag mit Bordeaux eine französische Großstadt angesteuert wird.

Strampeln mit Blick auf den Golf von Biskaya
AFP/THOMAS SAMSON

Der US-Amerikaner Neilson Powless attackierte wie schon am Sonntag mit dem Ziel, seine Führung in der Bergwertung auszubauen - was ihm im Laufe der Etappe gelingen sollte. Das Feld hingehen ließ es ruhig angehen - die Fahrer plauderten miteinander und rollten im Bummeltempo an der baskischen Atlantikküste entlang.

Wieder Reißnägel

Rund 70 km vor dem Ziel wurde die Idylle plötzlich von einem gefährlichen Zwischenfall getrübt. Wie schon am Sonntag hatten Unbekannte offenbar Reißnägel auf die Straße gestreut, mehrere Profis mussten innerhalb kürzester Zeit ihre Reifen wechseln.

Am Dienstag dürfen die Sprinter wieder auf eine Massenankunft hoffen, wenn auf der vierten Etappe über 181,8 Kilometer von Dax nach Nogaro das Ziel auf der Motorsport-Rennstrecke Paul Armagnac liegt. Zum Schluss geht es 800 Meter leicht ansteigend nur geradeaus. (APA, sid, red, 3.7.2023)