Das Twitter-Logo beim Hauptsitz in San Francisco.
Das Twitter-Logo beim Hauptsitz in San Francisco.
REUTERS/CARLOS BARRIA

San Francisco - Ein ehemaliger Twitter-Mitarbeiter hat das Unternehmen von Elon Musk unter dem Vorwurf verklagt, fast 900 Schiedsverfahren von Ex-Mitarbeitern zu verschleppen. Der Kurznachrichtendienst weigere sich, die Gebühren für mindestens 891 derartige Fälle zu bezahlen, hieß es am Montag. Die Betroffenen wurden entlassen oder kündigten, nachdem Tesla-Chef Musk die Social-Media-Firma im vergangenen Jahr übernommen hatte.

Entlassene Mitarbeiter hätten dabei vertraglich einem Schlichtungsverfahren zustimmen müssen im Austausch für Abfertigungen. Angestrebt wird eine Sammelklage. Grund für die eigentlichen Schiedsverfahren ist der Vorwurf, Twitter habe die Abfertigungen zurückgehalten.

Bei einem derartigen Schlichtungsverfahren müssen die Arbeitgeber die anfänglichen Anmeldegebühren von etwa 1.500 Dollar übernehmen, damit das Verfahren anlaufen kann. Dem Kläger zufolge erklärte der von Twitter beauftragte Schiedsdienst Jams den ehemaligen Mitarbeitern in der vergangenen Woche, es würden keine Fälle bearbeitet, bis das Unternehmen die Gebühren bezahle.

Die Klage wurde bei einem Bundesgericht in San Francisco eingereicht. Twitter hat keine PR-Abteilung mehr. Das Unternehmen reagierte auf eine E-Mail-Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters nach einer Stellungnahme mit einer automatischen Antwort, die ein Kothaufen-Emoji enthielt. (APA, 3.7.2023)