Beim Sup-Yoga ist eine Extraportion Konzentration gefragt.
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Egal ob zweckgebunden (Stichwort: Strandfigur) oder aus Spaß an der Sache: Der Sommer ruft zu Action, also Sport und Bewegung, auf. Neben dem traditionellen Angebot scheinen immer wieder neue Trendsportarten auf den Fitnessplänen auf. DER STANDARD hat sechs davon unter die Lupe genommen:

Yoga hat mit Körper- und Atemübungen sowie Meditation schon längst viele Menschen in seinen Bann gezogen. Verlegt man die Sportart aber aufs Wasser, sieht man sich einer besonderen Herausforderung gegenüber. Beim Sup-Yoga wird die Matte gegen ein Stand-up-Paddel, die Sportkleidung gegen einen Bikini ausgetauscht. Diese Form des Yogas trainiert Koordination, Konzentration und Gleichgewicht – mittlerweile ist der Trend auch in Wien angekommen.

In Gruppenstunden im Kaiserwasser an der Alten Donau, im Gänsehäufel oder auf der Neuen Donau: Es wird gemeinsam gepaddelt und Yoga praktiziert. Nach einer kurzen Einführung und Eingewöhnungsphase stehen klassische Übungen auf dem sanften Schaukeln des Wassers auf dem Programm. Dabei ist doppelte Konzentration gefordert: Wer nur kurz unaufmerksam ist, landet schnell im Wasser. Für 34 Euro pro Einheit kann man den Alltagsstress hinter sich lassen und in einen Miniurlaub abtauchen. Bei Schlechtwetter fällt die 90-Minuten-Einheit aus. Die gesamte Ausrüstung wird zur Verfügung gestellt – keine Sorge: Das Brett muss nicht durch die Stadt geschleppt werden.

Keine Probleme mit dem Wetter wird man bei den Spinning-Kursen von Super Cycle haben. Sie sind aktuell der letzte Schrei. In einem abgedunkelten Raum mit bunten Neonlichtern und Discokugeln radelt man zur Musik. Klar, beim Radfahren wird Ausdauer trainiert, mit verschiedenen Choreografien und Zusatzgewichten wird die 45-Minuten-Einheit zu einem intensiven Ganzkörpertraining.

Aktuell gibt es in Wien vier Studios, in denen ab 16 Euro vormittags und nachmittags Kurse angeboten werden. Egal ob Vollprofi oder Anfänger: Vorerfahrung ist nicht nötig, Teilnehmende können ihr Tempo selbst bestimmen. Für Motivation soll ein oder eine von insgesamt rund 40 Trainer und Trainerinnen mit der eigenen Musikplaylist sorgen – von Deep House über Pop bis Hip-Hop ist alles dabei. So ähnelt das Workout mehr einer Party als einer 08/15-Sportstunde.

Retro ist modern

Lust auf 1980er-Vibes? Dann ist man beim Rollschuhverein Powerjam in besten Händen. Hier heißt es: Rollschuhe auspacken und gemeinsam losskaten. Mit verschiedenen Choreografien verleiht man der Kultsportart wieder Aufschwung. Die Skaterinnen und Skater treffen sich bei Meet-ups in der Garage Grande im 16. Bezirk, auf dem Schwarzenbergplatz oder bei der U-Bahn-Station Spittelau. Der Spaß an der Bewegung, der Austausch von Tipps und Tricks stehen in der Skatecommunity immer Vordergrund, ganz ohne Mitgliedsbeitrag oder Kursgebühren.

Trainerinnen bringen bei den gemeinsamen Treffen nicht nur die richtige Skatetechnik bei, sondern liefern auch ein Workout. Der Sport macht nicht nur gute Laune, sondern beansprucht dank abwechslungsreicher Tanzeinlagen den ganzen Körper. Erste Versuche können am 11. Juli bei der Rollschuhdisco gemacht werden. Ab 17 Uhr wird auf dem Vorplatz der Steffl-Arena im 22. Bezirk zu gemeinsamer Musik gemeinsam geskatet. Einige Leihskates sind verfügbar. Kinderkurse befinden sich noch nicht im Angebot, folgen aber demnächst.

Der Ninja-Sport erlangte vor allem aus der Fernsehshow Ninja Warriors große Bekanntheit. Immer mehr Menschen wollen bei anspruchsvollen Parcours ihr Können unter Beweis stellen. Dabei müssen die Athletinnen und Athleten verschiedenste Hindernisse wie Graben, Sprung- und Schwingelemente überwinden. Ziel ist es, im vorgegebenen Parcours so schnell wie möglich zu sein, dabei tritt man in erster Linie immer gegen sich selbst und die eigene Bestzeit an.

Im Erlebnispark Jumping Warrior in der SCS ist das auf einer Fläche von 2500 Quadratmetern möglich. Auf mehr als 60 Hindernissen wird mittels Buzzer die Zeit gemessen. Außerdem hat die Sportunion auf- und abbaubare Parcours mit verschiedenen Elementen kreiert. Ninja-Begeisterte können das Aluminiumgerüst für In- und Outdoorspaß buchen. Spezielle Befestigungen oder Bodenverankerungen benötigt man nicht.

Aus zwei wird eins

Die Vermischung verschiedener Sportarten wird immer beliebter – so auch die Kombination aus Tischtennis und Fußball, Teqball. Seit 2012 wird die ungarische Ballsportart gespielt, und gerade erobert sie die Sportwelt. Mit einer Teilnahme bei den European Games feierten sie auf internationaler Bühne heuer Premiere, schon 2028 peilt man eine Olympia-Teilnahme an.

Bei Teqball kann man sein Ballgefühl beweisen.
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"The world is curved" lautet das Motto der Sportart. Nicht verwunderlich, denn gespielt wird auf einer gebogenen Platte, die dem Tischtennistisch ähnelt. Die Regeln sind einfach: Der Ball darf pro Team, gespielt wird allein oder zu zweit, maximal dreimal berührt werden. Fußballstars Lionel Messi und Neymar Jr. spielen schon, in Social Media geht die Sportart viral.

Das Angebot ist österreichweit jedoch gering. In Wien kann man sein spielerisches Geschick beim Vienna Teqball Club im 22. Bezirk ausprobieren. Über den österreichischen Teqball-Verband können für Veranstaltungen oder den Eigengebrauch Tische gemietet werden.

Und was passiert, wenn Golf und Frisbee kombiniert werden? Es entsteht Discgolf. Die Regeln sind einfach: Vom Abwurfpunkt aus muss versucht werden, mit wenigen Würfen den Frisbee in die Nähe des Metallkorbs zu platzieren und im besten Fall hineinzutreffen. Wer die geringste Wurfzahl hat, gewinnt.

Beim Discgolf, der Melange aus Golf und Frisbee, braucht man Genauigkeit.
IMAGO/ZUMA Wire/PJ Heller

Niedrige Kosten und die Möglichkeit, allein oder in einer Gruppe zu spielen, machten Discgolf zur beliebten Freizeitbeschäftigung. In Wien gibt es mit zwei Anlagen im Prater und einer im Volkspark Laaer Berg im zehnten Bezirk insgesamt drei Spielflächen. Für anfängliche Tipps und Tricks oder weiterführende Trainings gibt es die Möglichkeit, bei den "Vienna Hurricanes" jeden Mittwoch um 18 Uhr auf der "11er Wiese" im zehnten Bezirk zu üben.

Bei Discgolf, der Melange aus Golf und Frisbee, braucht man Genauigkeit, bei Teqball kann man sein Ballgefühl beweisen, und beim Sup-Yoga ist eine Extraportion Konzentration gefragt. (Laura Rieger, 5.7.2023)