Die Vereinten Nationen haben eindringlich vor den globalen Risiken der künstlichen Intelligenz (KI) bei fehlender Regulierung gewarnt. Die KI könne Millionen von Arbeitsplätzen gefährden und die Verbreitung von Falschinformationen verstärken, sagte die Chefin der Uno-Unterorganisation für Technologiethemen, der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), Doreen Bogdan-Martin, am Donnerstag bei einer Konferenz in Genf.

Wenn sich KI ohne Einschränkungen fortentwickle, könne sie zu "sozialen Unruhen, geopolitischer Instabilität und ökonomischer Ungleichheit in einem noch nie dagewesenen Ausmaß führen", sagte Bogdan-Martin am ersten Konferenztag. Sie hob hervor, dass viele der Fragen zu KI bisher unbeantwortet seien: "Sollten wir bei gigantischen KI-Experimenten die Pausentaste drücken? Werden wir KI mehr kontrollieren, als sie uns kontrolliert? Und wird KI der Menschheit helfen oder sie zerstören?"

An der von der ITU organisierten Konferenz zur KI, die noch bis Freitag dauert, nehmen rund 3.000 Experten von Technologieunternehmen, Hochschulen und internationalen Organisationen teil. Sie sollen Entwürfe für Regelwerke entwickeln, welche die Risiken der künstlichen Intelligenz eindämmen und deren Einsatz für positive Zwecke sichern sollen.

Teilnahme humanoider Roboter

Zu den Teilnehmern gehören aber auch humanoide Roboter, die verblüffend menschenähnlich wirken. Mit den Kameras in ihren Augen verfolgten sie, was um sie herum vorging. Auch beantworteten sie Fragen, lächelten, schauten grimmig drein – und rollten sogar mit den Augen.

Einige der Roboter trugen auch zum Unterhaltungsprogramm der Konferenz bei. So präsentierte die Jam Galaxy Band eine Roboter-Dame namens Desdemona als Sängerin – ihre Freunde dürfen sie "Desi" nennen. Desdemona sang bei der Konferenz "spontane" Songs mit breitgefächerten Themen, die von der Liebe bis zu Kreditkarten reichten – ihre durchweg menschliche Band improvisierte dazu. (APA, 6.7.2023)