Letzte Sendung vor der Sommerpause, einmal geht's noch, mag sich Ferdinand Wegscheider gedacht haben, als er am Samstagabend vor 84.000 Menschen zu einer weiteren Kasperliade bei Servus TV ausholte. Wegscheider missfällt ja ganz viel, am meisten jedoch die schwarz-grüne Regierung. Seinen satirischen Wochenkommentar weiß er fantasievoll im lockeren Ton zu formulieren, inhaltlich stellen sich einem die Haare auf. Die Wegscheider'sche  Skepsis zum Thema Sky Shield bekommen etwa der "arrogante Impffaschist Graf Spaltenberg" und "Kanzler Karli" mit "Dackelblick" zu spüren. "Putschartig" sei dieses Abkommen von der "Dilettantenregierung" an der Bevölkerung vorbei "durchgepeitscht" worden. Den ORF nennt Wegscheider "Operetten-Staatsfunk", eine "Besser-Menschen-Fraktion" sieht er in der "Journalistenblase" am Werk.

"Massenhysterie in Sachen Klima"

Beim Thema Fake News geht es mit Wegscheider endgültig durch. Laut "Profil" fordert die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) Strafen für Fake News. Mehr hat der Satiriker nicht gebraucht: „Wer also künftig etwa behauptet, dass Covid für gesunde Menschen keine größere Gefahr als eine Grippe war oder dass die unzureichende mRNA-Impfung in Wahrheit ein Gen-Experiment war, das nicht nur keinen Schutz geboten, sondern bei tausenden Menschen schlimme Nebenwirkungen ausgelöst hat, soll künftig schwer bestraft werden. Wer verbreitet, dass 99 Prozent der Hospitalisierten und der Corona-Toten vollständig geimpft waren oder dass die Sterblichkeit und die Zahl der Totgeburten aus unerklärlichen Gründen auf Rekordhoch ist oder dass die Zahl unerklärlicher Todesfälle sportlicher Männer im mittleren und vor allem im jungen Alter explodiert, der muss künftig schwer bestraft werden." 

Ferdinand Wegscheider in
Wegscheider
Ferdinand Wegscheider in "Der Wegscheider" auf Servus TV.
Screenshot servustv.com

In der Tonart geht es weiter. Strafen hätten etwa all jene zu befürchten, die Russland-Sanktionen nicht befürworteten, die gegen Zuwanderung seien und die "Massenhysterie in Sachen Klima" für ein "Megageschäft" und "gesteuert" halten. Immerhin hätten Wissenschafter herausgefunden, dass eine ähnliche Klimaveränderung "vor zehn Millionen Jahren" stattgefunden habe. Moment, ist das jetzt noch Satire oder schon Ernst? Man weiß es nicht. Jetzt Sommer. (prie, 9.7.2023)