Weiterbildung KI
Sich mit modernen Technologien auseinanderzusetzen, um attraktiv für den Jobmarkt zu bleiben, war auch in der Vergangenheit schon wichtig.
IMAGO/Hubert Psaila Marie/ABACA

Während sich viele Angestellte hinsichtlich des Einflusses künstlicher Intelligenz auf den Arbeitsmarkt skeptisch zeigen, scheinen Firmenchefs viel mehr von den Vorteilen überzeugt zu sein. Eine neue Studie zeigt, wie vom "Zusammenführen von Daten" bis hin zur "Automatisierung im Kundenservice" Firmen künftig von KI profitieren wollen. Mitarbeiterinnen sollen wenn möglich mit Weiterbildungen gefördert werden. 

Chatbots

Fast täglich liest man von Rechtsverletzungen oder Gefahren für die Cybersicherheit im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz. Dennoch glauben international drei von vier Managern, dass die Vorteile größer sind als die damit verbundenen Probleme. Nahezu alle Führungskräfte (96 Prozent) stellen fest, dass generative KI eine Schlüsseltechnologie für den Vorstand ist, und die Mehrheit bestätigt, dass ihre Entscheidungsträger starke Befürworter sind. 

Jede fünfte Führungskraft erwartet eine signifikante Disruption ihrer Branche durch diese Technologie, weshalb branchenübergreifend bereits vier von zehn der Unternehmen Teams und Budgets für den Einsatz von KI aufgestellt haben. Rund die Hälfte erwägt, dies noch im Laufe des Jahres 2023 zu tun. Die Unternehmen sind der Auffassung, dass die bedeutendsten KI-basierten Plattformen und Tools für ihre Branche Chatbots zur Automatisierung im Kundenservice und zur Verbesserung des Wissensmanagements (83 Prozent) sowie zum Generieren, Erfassen oder Zusammenführen von Daten (75 Prozent) darstellen.

Kurzer Zeithorizont

Die meisten Führungskräfte (78 Prozent) glauben, dass durch generative KI die Entwicklung von Produkten und Services effizienter sowie benutzerfreundlicher und inklusiver (76 Prozent) wird. Sie erwarten darüber hinaus, dass durch die KI-Technologie das Kundenerlebnis interaktiver und ansprechender gestaltet werden kann (71 Prozent), sowie der Kundenservice durch automatisierten, personalisierten Support verbessern wird (67 Prozent). Bereits in drei Jahren will man dank der KI-Integration ein Umsatzplus von acht Prozent erreichen und zusätzlich eine Kostensenkung von sieben Prozent.

Nicht gerade überraschend ist der Zuspruch im IT-Bereich. Die Mehrheit (67 Prozent) der Führungskräfte aller Branchen sieht das größte Potenzial für generative KI in der Unternehmens-IT. Dies gilt insbesondere für den Hightech-Sektor, in dem der größte Anteil der Führungskräfte (86 Prozent) angibt, dass das jeweilige Unternehmen generative KI in der IT einsetzt oder einzusetzen plant. Weitere Bereiche, in denen Führungskräfte einen Mehrwert durch generative KI sehen, sind der Vertrieb (54 Prozent) sowie Marketing und Kommunikation (48 Prozent).

Weiterbildung

Nach Einschätzung von 69 Prozent der Unternehmen wird generative KI erste Konzepte und Entwürfe für Anwendungen liefern, wodurch die Mitarbeitenden weniger Zeit auf die Ideenfindung und Entwicklung verwenden und sich stärker dem Testing, der Validierung und Absicherung widmen werden. Diese Meinung teilen auch die Anwender: 70 Prozent von ihnen glauben, dass sie mit generativer KI ihre Arbeit effizienter gestalten, sich von fehleranfälligen Routineaufgaben befreien und den strategischen Aspekten ihrer Arbeit mehr Aufmerksamkeit widmen können, die nicht von der Maschine übernommen werden können.

Wie die Studie zeigt, glauben mehr als zwei Drittel der Führungskräfte, dass generative KI zum Entstehen neue Jobprofile und Verantwortungsbereiche wie KI-Auditoren und KI-Ethikern führen wird. Hinsichtlich der Integration der Technologie in die Arbeitswelt und der Etablierung solcher neuen, auf generative KI ausgerichteten Tätigkeitsprofile sind 68 Prozent der Führungskräfte der Meinung, dass erhebliche Investitionen in die Höherqualifizierung und die bereichsübergreifende Kompetenzentwicklung von Talenten benötigt werden.

Methodik

Im Rahmen dieser Studie befragte das Capgemini Research Institute im April 2023 1.000 Unternehmen, die am Einsatz generativer KI interessiert sind. Parallel zu dieser Befragung wurden Tiefeninterviews mit zehn Führungskräften aus verschiedenen Branchen geführt. Die überwiegende Mehrheit (99 Prozent) der befragten Unternehmen verzeichnet einen Jahresumsatz von über einer Milliarde Dollar, mehr als die Hälfte (55 Prozent) von über fünf Milliarden Dollar. (red, 10.7.2023)