Zürich – In der Schweiz hat am Donnerstag eine Sonderkommission des Parlaments zur Untersuchung des Credit-Suisse-Debakels ihre Arbeit aufgenommen. Sie soll klären, was in den Jahren vor dem Kollaps der zweitgrößten Schweizer Bank falsch lief und wie die Regierung zusammen mit anderen Behörden im März eine Notübernahme durch die UBS orchestrierte.

Credit Suisse Schriftzug
Die Credit Suisse wurde von der UBS übernommen.
REUTERS/Pierre Albouy

Um die Grundlagen für die weitere Untersuchung zu legen, habe sich die Kommission in einem ersten Schritt über den aktuellen Stand der Arbeiten und die relevanten Rechtsgrundlagen informieren lassen, hieß es in einer Mitteilung.

Verfahren mit vier Phasen

Die Kommission legte vier Phasen des Verfahrens fest. In einer ersten Phase würden die organisatorischen und inhaltlichen Grundlagen für ihre Arbeiten vorbereitet, in der zweiten Phase das Untersuchungskonzept ausgearbeitet. Dabei gehe es darum, den Auftrag zu konkretisieren und den Kreis der Akteure sowie den genauen Untersuchungszeitraum zu definieren. Die beiden ersten Phasen sollen bis zur nächsten Parlamentssitzung am 11. September abgeschlossen sein. Danach fänden die eigentlichen Untersuchungsarbeiten und insbesondere die Anhörungen statt. Zum Schluss erarbeite die Kommission einen Bericht und lege diesen den beiden Parlamentskammern vor.

Anfang Juni hatten die Abgeordneten grünes Licht für eine aus Vertretern aller großen Parteien gebildeten 14-köpfigen sogenannten Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) gegeben. Die PUK ist das schärfste Kontrollinstrument, das dem Parlament zur Verfügung steht und das in der modernen Geschichte der Schweiz bisher erst vier Mal zum Einsatz kam. Früheren Angaben zufolge dauert die Untersuchung voraussichtlich zwölf bis 18 Monate. (APA, 13.7.2023)