In Österreich beschwert man sich gerne – über den Nachbarn, über andere Verkehrsteilnehmer, über Kollegen. Vor allem aber über die Architektur und Organisation von Krankenhäusern. Verwinkelte Gänge, scheinbar willkürliche Wegführung, lange Wartezeiten: Man muss mit den Verantwortlichen fast Mitleid haben. Denn egal, wie sie es machen, machen sie es auf jeden Fall falsch. Wie es wohl wäre, selbst ein Krankenhaus zu betreiben? Eine langweilige Frage, die schon in vielen anderen Games beantwortet wurde. Was aber, wenn dieses Spital im All schwebt und die Patienten Außerirdische sind? Besser. Und genau darum geht es in "Galacticare".

Galacticare Gameplay Trailer | Demo Available June 19th
CULT Games

Die vom Indie-Studio Brightrock Games entwickelte und vom Publishing-Label Cult Games vertriebene Sci-Fi-Krankenhaus-Simulation soll noch in diesem Jahr auf Steam, Xbox One, Xbox Series X/S, PlayStation 5, GOG und im Xbox Games Pass erscheinen. Dabei setzt man neben kniffligen Aufgaben auch auf schrägen Humor. Der STANDARD hat auf dem PC schon mal einen ersten Eindruck bekommen. 

Mit KI durch die Story

Anders als bei anderen Simulationen gibt es zum aktuellen Zeitpunkt noch keinen Sandbox-Modus, in dem man das Spital frei nach eigenen Vorstellungen gestalten kann. Stattdessen bewegt man sich in mehreren Abschnitten durch eine Geschichte, in der jeweils neue Patienten auftauchen und noch kniffligere Aufgaben warten. Die ständigen Begleiter sind dabei eine gut gelaunte CEO und eine hyperintelligente, aber auch etwas arrogante KI, die mit Tipps durch das Geschehen führt. 

Ebenso gibt es motivierte, aber nicht sonderlich clevere Putz-Bots. Es müssen menschliche und außerirdische Fachkräfte rekrutiert und bei Laune gehalten werden. Behandlungsräume werden errichtet und mit Ausrüstung bestückt. Wie in anderen Spielen dieser Art auch, brauchen die wartenden Patienten Sitzgelegenheiten, Toiletten und Getränkeautomaten. Zwischendurch gibt es Notfälle und "Malheure", die rasch adressiert werden müssen. Und freilich müssen auch die Finanzen im Blick gehalten werden. 

So weit, so halbwegs normal. Zusätzlich bieten Story und Setting aber auch Elemente, die stark an die "Per Anhalter durch die Galaxis"-Romane von Douglas Adams erinnern. Darunter etwa ein sprechender Space-Wal, der durchs All schwebt und sich eine Hautkrankheit behandeln lassen will. Oder ein Festival namens "Burning Moon", bei dem – nomen est omen – von einem geldgeilen Veranstalter ein Mond in Brand gesetzt wird.

Fazit: Potenzial für Puzzle-Abende

Zumindest beim ersten Anspielen wirkt "Galacticare" nicht sonderlich schwer: Es ist weniger eine Wirtschaftssimulation und mehr ein Puzzlegame, bei dem etwa der Hunger von wartenden Patienten adressiert wird, indem in der Nähe ein Snackautomat platziert wird. Das Setting und die Story bieten aber durchaus Anlass zum Schmunzeln, und somit wird "Galacticare" nach Release wohl durchaus Potenzial bieten, Fans des Genres für ein paar Abende zu unterhalten. (stm, 15.7.2023)

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Ein Code der Demo wurde dem STANDARD zu Testzwecken vorab zur Verfügung gestellt.