Michal Kwiatkowski geht als Erster über die Ziellinie.
Foto: AP/Thibault Camus

Grand Colombier - Rad-Star Tadej Pogacar hat bei der Bergankunft der 110. Tour de France auf dem Grand Colombier weiter Boden auf Titelverteidiger Jonas Vingegaard gutgemacht. Der Slowene setzte sich am französischen Nationalfeiertag kurz vor dem Ziel von seinem dänischen Kontrahenten ab und verkürzte den Rückstand im Gesamtklassement auf neun Sekunden. Der Tagessieg am Freitag ging an den polnischen Ausreißer Michal Kwiatkowski.

Der Ex-Weltmeister siegte vor dem Belgier Maxim Van Gils und Pogacar. Vingegaard wurde Vierter. Der Österreicher Felix Gall belegte bei der 138 Kilometer langen und mit rund 2.500 Höhenmetern gespickten 13. Etappe Rang 14 und verbesserte sich in der Gesamtwertung auf den 14. Platz (+10:33 Minuten). Im Bergklassement rutschte der Osttiroler vom dritten auf den fünften Platz zurück.

Last Km - Stage 13 - Tour de France 2023
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Gall hielt sich lange in einer Gruppe mit den Topfahrern Pogacar und Vingegaard auf, musste wenige Kilometer vor dem Ende aber abreißen lassen. "Ich hatte heute nicht den allerbesten Tag, nicht die beste Nacht. Ich habe nicht so gut geschlafen. Aber ich will nicht unzufrieden sein. Für das, dass ich mich nicht so gut gefühlt habe, war es ein ganz guter Tag", sagte Gall, der auch auf die kommenden, schwierigen Aufgaben hinausblickte: "Die nächsten beiden Tage haben es dann in sich. Das war heute der Startschuss für die Kletterparty."

Pogacars Team war mit hohem Tempo in den Schlussanstieg im französischen Teil des Juras gefahren. Vingegaard wich lange Zeit aber nicht vom Hinterrad des Gesamtzweiten. Erst auf dem letzten Kilometer griff Pogacar an und setzte eine seiner gefürchteten Attacken. Vingegaard ließ abreißen, hielt den Schaden aber noch in Grenzen und rollte knapp hinter Pogacar über die Ziellinie.

"Es war ein kleiner Sieg für uns mit den Sekunden. Das ist ein guter Anfang", sagte Pogacar mit Blick auf die bis Mittwoch folgenden Alpenetappen. Für seinen Widersacher Vingegaard hatte der Slowene lobende Worte übrig: "Er ist ein super Fahrer, einer der besten Kletterer der Welt. Es ist echt schwer, ihn abzuhängen. Ich habe es mit einem langen Sprint versucht, am Ende war ich richtig am Limit. Aber die Sekunden waren es wert."

Vingegaard zeigte sich trotz der erneuten Reduzierung des Vorsprungs gelassen: "Das Ziel war es, mein Gelbes Trikot zu verteidigen. Das ist mir gelungen. Die Tour wurde erst einmal durch wenige Sekunden entschieden."

Am Samstag steht mit dem 151,8 Kilometer langen Weg nach Morzine die nächste richtig schwere Alpenetappe an. Drei Berge der ersten Kategorie müssen erklommen werden, ehe es auf dem der höchsten Kategorie zugeordneten Col de Joux Plane sogar noch Bonussekunden gibt. In der zwölf Kilometer langen Abfahrt zum Ziel kann dann kaum noch Zeit aufgeholt werden. (APA; 14.7.2023)

Ergebnisse Tour de France vom Freitag:

13. Etappe, Châtillon-sur-Chalaronne - Grand Colombier (137,8 km):

1. Michal Kwiatkowski (POL) Ineos 3:17:33 Std.
2. Maxim Van Gils (BEL) Lotto +47 Sek. 
3. Tadej Pogacar (SLO) UAE +50
4. Jonas Vingegaard (DEN) Jumbo +54
Weiter:
14. Felix Gall (AUT) AG2R +1:41 Min.
31. Felix Großschartner (AUT) UAE +5:16
59. Patrick Konrad (AUT) Bora +18:13
88. Gregor Mühlberger (AUT) Movistar +22:19 
115. Michael Gogl (AUT) Alpecin +23:24
117. Marco Haller (AUT) Bora gleiche Zeit.

Gesamtwertung:

1. Vingegaard 53:48:50 Std.
2. Pogacar +9 Sek. 
3. Jai Hindley (AUS) Bora +2:51 Min.
Weiter:
14. Gall +10:33
28. Großschartner +53:11
73. Mühlberger +1:49:20 Std.
88. Konrad +2:08:02
107. Haller +2:27:52 
134. Gogl +2:55:11