So gut wie jeder Mensch dürfte sich freuen, dass die Corona-Pandemie endlich abgeflaut ist, Staaten und Städte nicht mehr mit dem Sterben an der Infektion kämpfen müssen und die Lage nach dreieinhalb Jahren im Griff ist. Im neuen Horrorfilm Bird Box: Barcelona könnte es jedoch zu einem Déjà-vu in Extremform kommen. Denn hier hat, wie schon im Vorgängerfilm Bird Box, ein Virus, eine unsichtbare Gefahr in der Luft, unzählige Menschenleben gefordert.

Barcelona ist somit leergefegt, ein normales Leben in der Stadt ist unmöglich. Das, weil vor allem eine Eigenschaft der unbekannten Wesen in der Luft den Menschen große Angst vor dem Freien macht. Sobald sie ihre Augen im Tageslicht öffnen, sind sie infiziert. Das sofort auftretende Symptom ist ihr Suizid.

Szenenbild aus
In "Bird Box: Barcelona" zu sehen (von links nach rechts): Gonzalo de Castro, Georgina Campbell, Maria Casas und Naila Schuberth.
ANDREA RESMINI/NETFLIX

Wegen derlei Plots wurden die Bird Box-Filme bereits scharf kritisiert. Mit dem Thema Selbstmord sollte im Sinne der Prävention mit besonderer Vorsicht umgegangen werden. Überhaupt ist Bird Box: Barcelona für Personen, die kein Blut und keine Gewalt sehen können, mit Vorsicht zu genießen.

Bird Box: Barcelona | Offizieller Trailer | Netflix
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In der vorliegenden Neuverfilmung haben sich die Macher selbst übertroffen: Mittlerweile kommen auch Personen vor, die sich zwar nicht infizieren, aber deren Psyche sich völlig verändert. Sie können die unsichtbaren Wesen dann sehen und wollen ihre Mitmenschen dazu bringen, die Augen zu öffnen und sich anzustecken. Es dauert etwas länger im Film, bis die Rolle des Hauptcharakters Sebastián eingeordnet werden kann. Denn auch er ist einer, der seine Augen öffnen kann. Spannend bleibt der Horrorstreifen dadurch durchwegs, denn sein Charakter bleibt unberechenbar wie das Virus. (Melanie Raidl, 20.7.2023)