Boris Johnson zeigt den Daumen.
Daumen hoch von Boris Johnson.
AP

London – Der britische Ex-Premier Boris Johnson kann nach Angaben eines Sprechers nun auch die Whatsapp-Nachrichten seines alten Handys einem Untersuchungsgremium übergeben. Der 59-Jährige hatte angeblich den PIN-Code zu dem Mobiltelefon vergessen. Mitarbeiter aus seinem Stab hätten den Code aber auf einen Zettel wiedergefunden. "Boris Johnson ist froh, dass technische Experten nun alle relevanten Nachrichten von dem Gerät wieder zugänglich gemacht haben", teilte sein Sprecher am Freitag mit. Wie mehrfach erklärt, werde er das Material nun unredigiert übergeben.

Um Johnsons Whatsapp-Nachrichten gibt es seit längerem ein Gezerre. Sie sollen einem Gremium vorgelegt werden, das bewerten soll, wie gut die damalige Regierung auf die Corona-Pandemie reagiert hat. Obwohl es dabei vor allem um Johnsons Handeln gehen dürfte, hatte der konservative Politiker angekündigt, die Nachrichten dem Komitee übergeben zu wollen. Die Regierung seines Parteifreunds Rishi Sunak hatte sich allerdings geweigert, Korrespondenz mit Regierungsmitarbeitern und Kabinettskollegen unzensiert auszuhändigen.

Spekuliert wird, dass Sunak – damals Finanzminister – sowie weitere Kabinettsmitglieder befürchten, sie könnten durch die Nachrichten in einem schlechten Licht dastehen. Ein Gericht entschied letztlich, dass die Regierung Chatnachrichten, Kalender und Notizbücher von Johnson unredigiert aushändigen muss. (APA, red, 21.7.2023)