Ein Mann mit Mundschutz gießt sich Wasser über das Gesicht, im Hintergrund starker Rauch.
Ein freiwilliger Helfer bei der Brandbekämpfung auf Rhodos.
AP/Petros Giannakouris

Ein Löschflugzeug ist in Griechenland während eines Einsatzes auf der Insel Euböa abgestürzt. Dies berichtete das griechische Staatsfernsehen. In der Regel sind zwei Menschen an Bord solcher Löschflugzeuge. Dienstagabend gab der griechische Generalstab bekannt, dass die beiden Piloten im Alter von 34 und 27 Jahren den Absturz nicht überlebt haben. Das griechische Verteidigungsministerium ordnete eine dreitägige Trauer für die Streitkräfte an.

Das Staatsfernsehen veröffentlichte ein Video, das den Absturz zeigen soll. Zu sehen ist, wie die Maschine Wasser abwirft, zur Seite fliegt, an Höhe verliert und mit der rechten Tragfläche am Boden aufschlägt. Danach steigen Flammen und Rauch auf.

Seit vielen Tagen schon machen die Waldbrände auf der Insel Rhodos sowohl den Einheimischen als auch den Touristen Angst. Immer mehr Besucher der Insel werden auf ihren Wunsch hin evakuiert. Der Reiseveranstalter Tui hat angekündigt, Reisen nach Rhodos bis Freitag abzusagen und kostenlose Stornierungen oder Umbuchungen auf andere Reiseziele anzubieten.

Video: Der Kampf gegen die Flammen auf Rhodos geht weiter
AFP

Seit sieben Tagen schon versuchen tapfere Feuerwehrleute mit internationaler Hilfe die Brandherde einzudämmen. Hunderte von ihnen, unterstützt von Kräften aus der Türkei und der Slowakei, kämpften darum, die Brände in der Nähe der Dörfer Gennadi und Vati unter Kontrolle zu bringen. Doch die Winde sorgen immer wieder dafür, dass sich die Feuer erneut ausbreiten. Am Dienstag gab die griechische Feuerwehr außerdem bekannt, dass ein Löschflugzeug bei der Bekämpfung der Waldbrände über der Stadt Karystos abstürzte, ohne weitere Details zu nennen.

Die Brände erreichten in den vergangenen Tagen auch Küstenorte im Südosten der Insel, ganze Landstriche wurden von den fressenden Flammen verkohlt zurückgelassen, Autos ausgebrannt, Gebäude ruiniert.

Sorge um Tourismus

Mehr als 2.000 Urlauber kehrten am Montag nach Hause zurück, am Dienstag wurden weitere Rückführungsflüge erwartet. In Griechenland gibt es bereits Befürchtungen, dass die häufigen Waldbrände dazu führen könnten, dass weniger Touristen ins Land kommen. Auch auf der Insel Korfu und auf der Insel Euböa nahe der Hauptstadt Athen brennen Gebüsche und Wälder. Vorerst sind aber keine weiteren Siedlungen gefährdet. Brandwarnungen gibt es für die Insel Kreta.

Bisher ist 100 österreichischen Urlauberinnen und Urlaubern auf der griechischen Insel Rhodos vom Außenministerium geholfen worden. Ein eigens eingerichteter Krisenstab unter der Leitung des Generalsekretärs im Außenministerium, Peter Launsky-Tieffenthal, ist in ständigem Kontakt mit den Betroffenen sowie den Reiseveranstaltern und Fluglinien. Das Team in der österreichischen Botschaft in Athen und auf Rhodos wurde verstärkt.

Diskutiert werden nun vor Ort politische Maßnahmen zur Vorbeugung von Bränden. So wurden die Forstverwaltungsagenden bereits vom Landwirtschafts- auf das Umweltministerium übertragen, um ein besseres Management im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu ermöglichen. Fachleute meinen, es fehle zurzeit noch an besserer Planung und Organisation der Feuerwehreinsätze, vor allem aber müssten die Wälder besser durchforstet werden.

Die immer intensiver werdenden Hitzewellen führen im Süden Europas dazu, dass die Flächen, die von Bränden zerstört werden, heute etwa doppelt so groß sind wie vor zwanzig Jahren. Die Brände fachen deshalb auch neuerlich Überlegungen an, wie man sich schneller und effizienter von fossilen Brennstoffen verabschieden könnte, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. (Adelheid Wölfl, red, 25.7.2023)