Mailand – Die Bank-Austria-Mutter UniCredit hat das erste Halbjahr 2023 mit einem Rekordgewinn von 4,4 Milliarden Euro abgeschlossen. Allein im zweiten Quartal verbuchte die Mailänder Großbank einen Gewinn von 2,3 Milliarden Euro und lag somit über den Erwartungen. Die Erträge im zweiten Quartal betrugen 5,9 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 24,4 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal 2022 entspricht.

Die Bank Austria erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2023 einen Nettogewinn von 565 Millionen Euro, nach 288 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Jahres 2022.

Das UniCredit-Logo ist zu sehen, ein weißer Schriftzug.
Die UniCredit darf sich über einen Rekordgewinn freuen.
REUTERS/Stefano Rellandini

Aufgrund der positiven Halbjahresergebnisse erhöhte UniCredit die Prognosen für das Gesamtjahr 2023. So rechnet die Bank 2023 mit einem Nettogewinn von über 7,25 Milliarden Euro und mit einer Ausschüttung von Dividenden in Höhe von 6,5 Milliarden Euro, wie die Bank am Mittwoch mitteilte.

CEO: "Das beste erste Halbjahr aller Zeiten"

"Durch die weitere Ausschöpfung des großen Potenzials unseres Unternehmensnetzwerks haben wir das beste erste Halbjahr aller Zeiten erzielt", kommentierte UniCredit-Chef Andrea Orcel. "Trotz der Unsicherheit über die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sind wir mit unserer klaren Strategie, einem gut diversifizierten Geschäftsmix und der kontinuierlichen Verbesserung der operativen Effizienz gut für die Zukunft gerüstet", so Orcel.

Der CEO sieht derzeit keine entsprechenden Voraussetzungen für Übernahmen oder Fusionen. "Fusionen und Übernahmen können Wachstum beschleunigen, und unter den richtigen Bedingungen werden wir sie prüfen. Derzeit sind die Bedingungen aber nicht gegeben", sagte Orcel im Gespräch mit Journalistinnen und Journalisten nach der Präsentation der Halbjahreszahlen.

Russland-Frage

Orcel wies im Gespräch auch darauf hin, dass die UniCredit die Risiken ihres Engagements in Russland weiter reduzieren wolle. In Russland gehört UniCredit zu den 15 größten Banken des Landes. Bisher ist es den Italienern nicht gelungen, sich aus dem Land zurückzuziehen. "Es gibt keine Änderungen", sagte Orcel dazu. (APA, 26.7.2023)