Migranten
Migranten werden beim Versuch, nach Italien überzusetzen, von der tunesischen Küstenwache gestoppt.
AP/STR

Tunis – Die tunesischen Behörden haben nach eigenen Angaben seit Jahresbeginn bereits 901 Leichen ertrunkener Migranten vor der Küste des Landes geborgen – so viele wie noch nie binnen so kurzer Zeit. Nur von 303 der Toten habe die Identität geklärt werden können, sagte Innenminister Kamel Feki am Mittwoch. Die Namen der übrigen 598 Verstorbenen blieben damit unbekannt.

Die Europäische Union und Tunesien haben im Juli eine Partnerschaft vereinbart, die Menschenhandel und "irreguläre Migration" möglichst verhindern soll. Die Zahl der Migranten, die das nordafrikanische Land in der Hoffnung auf ein besseres Leben in Booten Richtung Europa verlassen, hatte zuvor stark zugenommen. Menschenrechtsorganisationen gehen davon aus, dass bei Unglücken während der Überfahrten, die auch in anderen Ländern als Tunesien starten, tausende Menschen ums Leben gekommen sind. (APA, 27.7.2023)