Washington – In den USA entwickeln immer mehr Menschen eine Fleischallergie nach dem Stich einer bestimmten Zeckenart. Zwischen 2010 und 2022 seien mehr als 110.000 Verdachtsfälle des sogenannten Alpha-Gal-Syndroms (AGS) identifiziert worden, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. Weil häufig nicht darauf getestet würde, könnte die Zahl der Fälle sogar noch deutlich höher liegen, bei um die 450.000, schätzt die CDC.

"Das Alpha-Gal-Syndrom ist ein wichtiges sich ausbreitendes Gesundheitsproblem", sagte Wissenschafterin Ann Carpenter. "Es ist unbedingt notwendig, dass Mitarbeiter der Gesundheitsversorgung sich dessen bewusst sind, um Patienten entsprechend zu untersuchen, Diagnosen zu stellen, sie zu versorgen und ihnen auch beizubringen, wie sie Zeckenstichen vorbeugen können, um Patienten davor zu bewahren, diese Allergie zu entwickeln."

Zecke auf Blatt
Die sogenannte Lone-Star-Zecke ist eine in den USA verbreitete Zeckenart
dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Das Syndrom wird der CDC zufolge wohl hauptsächlich vom Stich einer bestimmten in den USA verbreiteten Zeckenart ausgelöst – der sogenannten Lone-Star-Zecke (Amblyomma americanum). Nach dem Stich reagieren Betroffene allergisch auf ein bestimmtes Zucker-Molekül, das in den meisten Säugetieren vorkommt und sich in Fleisch und Fleischprodukten befinden kann. Symptome können etwa Schwindel, Durchfall oder Ausschlag sein.

Zu Deutschland lägen keine Daten über Fälle von Alpha-Gal-Syndrom vor, teilte das Robert Koch-Institut auf dpa-Anfrage mit. Wie die Lage in Österreich ist, ist unklar. (APA, 30.7.2023)