Sie sind wie gemacht für E-Reader und "Schreibtablets" wie das Remarkable: E-Ink-Panels. Dieser Bildschirmtyp bietet ein visuelles Erlebnis, das vergleichbar ist mit Abbildungen auf Papier, und punktet mit sehr niedrigem Energieverbrauch und besserer Verträglichkeit für die Augen, zumal bei gutem Umgebungslicht auf eigene Hintergrundbeleuchtung verzichtet werden kann.

Allerdings gibt es auch klare Einschränkungen. Farbdarstellung ist aktuell nur limitiert möglich, und vor allem niedrige Bildwiederholraten disqualifizieren die Technologie eigentlich für viele Einsatzszenarien. Doch das muss offenbar nicht so sein. Das Unternehmen Dasung will den Gegenbeweis antreten und hat einen Computermonitor mit farbigem E-Ink-Panel vorstellt: den Paperlike Color.

Das Gerät setzt auf ein Panel des Typs Kaleido 3 mit einer Diagonale von 25,3 Zoll und 16:9-Format. Die Auflösung wird mit 3.200 × 1.800 Pixel angegeben. Dargestellt werden können 4.096 Farben. Dank eines eigenen "Dasung X-Color"-Filters soll eine für E-Ink besonders gute Farbdarstellung im Desktopbetrieb erzielt werden, wobei bereits das Werbevideo zeigt, dass dieser Monitor kein Konkurrent für IPS-LCDs oder OLED-basierte Bildschirme ist.

Dasung Paperlike Color - Vorstellungsvideo
DasungTech

Angeschlossen werden kann der Bildschirm via Displayport, HDMI oder USB-C. Auch drahtlose Bildübertragung via Miracast bzw. Airplay soll unterstützt werden. Dazu verfügt er über einen verstellbaren Standfuß und kann auch gedreht und im Hochformat verwendet werden. Auch eine gekrümmte Version wird im Videoclip angeteasert.

Soll auch Videos flüssig abspielen können

Geeignet ist der Bildschirm laut Hersteller nicht nur für typische Arbeitszwecke wie Textverarbeitung. Er soll auch in der Lage sein, Videos flüssig abzuspielen. Genaue Angaben zur Bildwiederholrate macht Dasung bislang allerdings nicht. Um dem menschlichen Auge den Eindruck einer flüssigen Bewegung vermitteln zu können, wäre eine Frequenz von mindestens 25 bis 30 Hertz erforderlich. Eine Option als Primärbildschirm für Gamer wird der Bildschirm jedenfalls nicht, als Zweitdisplay bzw. für Office-Tätigkeiten könnte er aber eine Alternative sein.

Zur Bewerbung und Finanzierung hat der im E-Ink-Bereich recht erfahrene Hersteller eine Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo vorbereitet. Auch dort sind aktuell aber noch kaum technische Details zu finden.

Dasung Paperlike Color mit E-Ink-Panel
Dasung Paperlike Color mit E-Ink-Panel

Aufbauen dürfte der Paperlike Color auf dem Modell Paperlike 253 bzw. dem gekrümmten Paperlike U, das idente Basisspezifikationen mitbringt, allerdings ein monochromes E-Ink-Panel verwendet. Das erlaubt wohl Rückschlüsse auf die weitere Ausstattung.

Das Modell Paperlike misst 60,7 × 39,1 x 1,3 Zentimeter und wiegt 4,3 Kilogramm. Neben den schon genannten Anschlüssen bietet es drei USB-A-Ports sowie einen Kopfhöreranschluss. Zur Nutzung der USB-Anschlüsse muss der Bildschirm außerdem per USB-B-Kabel an das Endgerät angeschlossen werden.

Dank Gewinden nach Vesa-Standard (100 x 100 mm) lässt sich der Monitor auch an Wandhalterungen und Ständern von Drittherstellern anbringen. Es werden drei Darstellungsmodi – Text, Grafik und Video – unterstützt.

Was der Paperlike Color kosten wird, ist ebenfalls noch offen. Allerdings schlägt die Variante mit monochromem Panel bereits mit 1.750 Dollar zu Buche. Das Modell mit Farbunterstützung dürfte teurer werden. (gpi, 2.8.2023)