Amsterdam – Der durch ein Großfeuer schwer beschädigte Autofrachter "Fremantle Highway" ist am Donnerstagmittag sicher im niederländischen Eemshaven eingefahren. Das Schiff wurde von zwei Schleppern gezogen und von weiteren Booten und einem Flugzeug der Küstenwache begleitet, wie ein Reporter an Ort und Stelle berichtete. Gut eine Woche nach Ausbruch des Feuers war das etwa 200 Meter lange Schiff über Stunden zu dem Nordsee-Hafen an der Emsmündung geschleppt worden.

Damit ist die Gefahr einer Ölverseuchung für die Nordsee und das Wattenmeer gebannt. Der Frachter musste aus Sicherheitsgründen so schnell wie möglich in einen sicheren Hafen gebracht werden. Das Schiff sei zwar intakt, das Feuer erloschen, sagte ein Sprecher der Wasserbehörde.

Der Frachter Fremantle Highway
Das Feuer auf der "Fremantle Highway" ist erloschen, die Bergungsarbeiten bleiben trotzdem riskant. Öl könnte austreten.
EPA/VINCENT JANNINK

Der Transport wird begleitet von mehreren Schleppern, Bergungsspezialisten sowie einem Spezialschiff, das im Notfall Öl räumen kann. Im Hafen kann der Frachter entladen werden. Er hat rund 3.800 Autos an Bord, darunter etwa 500 E-Autos. Auch Schadstoffe und Schweröl müssen entsorgt werden.

Eemshaven liegt etwa 64 Kilometer entfernt an der deutschen Grenze. Es ist der nächstgelegene Seehafen des bisherigen Ankerplatzes, vor der Wattenmeerinsel Schiermonnikoog. Vor allem wegen der Nähe und seiner Infrastruktur gilt Eemshaven als beste Option. Es wird schlechtes Wetter erwartet, und ein Kentern des Frachters konnte nicht ausgeschlossen werden. Das könnte zu einer Umweltkatastrophe für die Inseln und das Wattenmeer führen.

Das  Schiff hat erhebliche Schräglage
Das Schiff hat erhebliche Schräglage
AP/Peter Dejong

Die Fremantle Highway war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als vor gut einer Woche Feuer ausbrach. Brandherd war vermutlich die Batterie eines E-Autos. Das ist aber noch nicht bestätigt. Bei der Evakuierung des Schiffes war ein Mann aus Indien gestorben. Die übrigen 22 Besatzungsmitglieder wurden gerettet.

Der japanische Eigentümer des schwer beschädigten Autofrachters hat unterdessen angekündigt, dass er an einer Untersuchung zur Ursache des Großbrandes mitarbeiten wird. Das teilte ein Sprecher in London mit. Die Untersuchung werde gemeinsam "mit den Behörden und betroffenen Parteien" ausgeführt.(APA, 3.8.2023)