Das Logo der Universiade.
Die Universiade findet in Chengdu statt.
IMAGO/Kenichiro Ogane

Mogadischu – Der Start einer nicht konkurrenzfähigen Sprinterin aus Somalia bei der Universiade sorgt in dem afrikanischen Land für Aufregung in Sport und Politik. Jugend- und Sportminister Mohamed Barre Mohamud entschuldigte sich und wies das Nationale Olympische Komitee an, die Vorsitzende des nationalen Leichtathletikverbands zu suspendieren. In einer Erklärung warf das Ministerium ihr Machtmissbrauch vor und kündigte rechtliche Schritte an.

Somali runner takes over 20 seconds to complete 'slowest ever' 100m
Guardian Sport

Die 20-jährige Nasra Abukar Ali war bei den Studentenspielen in Chengdu beim 100-m-Vorlauf am Dienstag erst nach 21,81 Sekunden ins Ziel gekommen, das Video davon verbreitete sich schnell in den sozialen Medien. Ali war damit mehr als zehn Sekunden langsamer als Siegerin Patrizia van der Weken aus Luxemburg (11,22 Sek.). Die Österreicherin Magdalena Lindner gewann die Bronzemedaille (11,44).

Sportminister Mohamud erklärte, er wisse nicht, wie sich Ali qualifiziert habe, und nannte ihren Auftritt peinlich für Somalia. Sie sei keine Sportlerin oder Läuferin. Inmitten von Gerüchten, Ali sei eine Verwandte der Leichtathletikverbandschefin, teilte die Studentenunion des Landes mit, sie habe keine Läuferinnen oder Läufer zur Universiade entsandt. Das Ministerium fügte hinzu, es gebe keinen Studentensportverband. (APA, 3.8.2023)