Silhouette eines Baumes vor rotorange glühendem Feuer
Ein Waldbrand im portugiesischen Aljezur.
REUTERS/PEDRO NUNES

Hunderte von Feuerwehrleuten waren am Dienstag im Einsatz, um einen Brand im Süden Portugals zu löschen, der Tausende von Hektar Land verbrannt hat und die vorsorgliche Evakuierung von rund 1.400 Menschen erforderlich machte. Der Waldbrand brach am Samstag in der Gemeinde Odemira in der Region Alentejo aus, hat sich aber inzwischen nach Süden in Richtung der Algarve, einem der beliebtesten Reiseziele Portugals, ausgebreitet. Hohe Temperaturen und starker Wind erschweren die Bekämpfung der Flammen, die rund 6.700 Hektar Land zerstört haben.

Video: Durch Waldbrände im Mittelmeerraum sind in den vergangenen Tagen tausende Hektar Vegetation zerstört worden.
AFP

Der Bürgermeister von Odemira, Helder Guerreiro, bezeichnete die Situation als "kritisch, schwierig und komplex", während der Kommandeur des Katastrophenschutzes, Jose Ribeiro, sagte, es liege noch "viel Arbeit vor uns", um den Waldbrand unter Kontrolle zu bringen. Insgesamt 19 kleine Dörfer, vier Touristenunterkünfte und ein Campingplatz wurden vorsorglich evakuiert. Mehrere Straßen wurden nach Angaben der Behörden abgesperrt.

Alarmstufe wegen extremer Hitze

Die portugiesische Wetterbehörde IPMA hat am Montag sechs Bezirke des Landes, darunter die Hauptstadt Lissabon, wegen extremer Hitze bis Mitternacht auf Alarmstufe Rot gesetzt. Die Behörden haben für mehr als 120 Gemeinden in ganz Portugal die höchste Waldbrandgefahr ausgerufen. "Die Wetterbedingungen, die wir in den kommenden Tagen erleben werden, bedeuten, dass jedes kleine Ereignis (Feuer) zu einem großen werden könnte", sagte die Staatssekretärin für Katastrophenschutz, Patricia Gaspar, auf einer Pressekonferenz.

Für drei Bezirke im Norden Portugals wurde am Dienstag Alarmstufe Rot ausgerufen, da in der nördlichen Stadt Castelo Branco Temperaturen von bis zu 41 Grad Celsius erwartet wurden.

Seit Jahresanfang gab es in Portugal nach amtlichen Angaben bereits mehr als 5.600 Brände, die insgesamt knapp 25.000 Hektar Natur zerstört haben. Das entspricht einer Fläche von 35.000 Fußball-Feldern. Die schlimmsten Brände gab es in den vergangenen Wochen.

Im Nachbarland Spanien war die Lage unterdessen trotz einer neuen Hitzewelle, die nach Warnung des Wetterdienstes Aemet ein erhöhtes Waldbrandrisiko bedeutet, deutlich entspannter. Es gab am Dienstag nur wenige kleinere Brände, die alle unter Kontrolle waren. Die Hitzewelle soll am Mittwoch ihren Höhepunkt erreichen. Laut Aemet wird es dann Temperaturen von bis zu 44 Grad in der Region um die Hauptstadt Madrid sowie in Jaén in Andalusien geben. Die Balearen sowie die ganze Mittelmeerküste bleiben demnach diesmal verschont. (red, Reuters, APA, 8.8.2023)