Der Papst
Bereits 2015 räumte Franziskus ein, dass die Technologie eine "Katastrophe" sein könne. Er bezeichnete das Internet, die sozialen Netzwerke und die Textnachrichten aber auch als "Geschenk Gottes".
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Papst Franziskus hat am Dienstag vor den möglichen Gefahren der künstlichen Intelligenz (KI) gewarnt und auf die "disruptiven Möglichkeiten und ambivalenten Auswirkungen" der neuen Technologie hingewiesen. Die Warnung ist in einer Botschaft für den nächsten Weltfriedenstag der katholischen Kirche enthalten, der am Neujahrstag stattfindet. Der Vatikan hat die Botschaft, wie üblich, frühzeitig veröffentlicht.

Der Papst erinnert an die Notwendigkeit, wachsam zu sein und sich dafür einzusetzen, dass bei der Herstellung und dem Gebrauch der künstlichen Intelligenz "nicht eine Logik der Gewalt und der Diskriminierung auf Kosten der Schwächsten und Ausgegrenzten entsteht", heißt es im Text.

"Im Dienst der Menschheit"

"Die dringende Notwendigkeit, das Konzept und die Nutzung der künstlichen Intelligenz auf eine verantwortungsvolle Art und Weise auszurichten, damit sie in den Dienst der Menschheit und des Schutzes unseres gemeinsamen Hauses gestellt werden kann, erfordert, dass die ethischen Überlegungen auf den Bereich der Bildung und des Rechts ausgedehnt wird", heißt es weiter. Papst Franziskus rufe außerdem zu einem offenen Dialog darüber auf.

Bereits 2015 räumte Franziskus ein, dass die Technologie eine "Katastrophe" sein könne, aber er bezeichnete das Internet, die sozialen Netzwerke und die Textnachrichten auch als "Geschenk Gottes", vorausgesetzt, sie werden vernünftig genutzt. Im Jahr 2020 schloss sich der Vatikan mit den Tech-Giganten Microsoft und IBM zusammen, um die ethische Entwicklung der KI zu fördern und eine Regulierung von Technologien, die in die Privatsphäre eindringen, wie etwa die Gesichtserkennung, zu fordern. (APA, 8.8.2023)