Waage und Sportequipment, aus Vogelperspektive fotografiert
Weniger Gewicht senkt auch das Risiko für Herzerkrankungen – vor allem in Kombination mit einem gesunden Lebensstil.
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Seit einem knappen Jahr ist das Medikament Wegovy, vielfach auch als Abnehmspritze bezeichnet, auf seinem Siegeszug, DER STANDARD berichtete hier. Es kommt seit einiger Zeit sogar zu Lieferengpässen, weil das Medikament auch aus Lifestylegründen stark nachgefragt ist. Zuletzt hat es eher negative Schlagzeilen gemacht, weil es, wie jedes Medikament, auch Nebenwirkungen hat. Nun wurde jedoch eine positive Nebenwirkung kommuniziert.

Das Mittel zur Gewichtsreduktion, das einmal wöchentlich gespritzt wird, senkt laut einer Publikation des Herstellers Novo Nordisk das Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkten bei übergewichtigen Menschen um rund 20 Prozent. Dafür wurden rund 17.600 Erwachsene über 45 Jahren, die übergewichtig oder fettleibig sind und an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden, untersucht. Die Teilnehmenden, die nicht an Diabestes erkrankt waren – das Medikament wurde ursprünglich gegen Diabetes entwickelt, es wird unter dem Markennamen Ozempic vertrieben und zeigt auch in diesem Bereich sehr gute Erfolge –, erhielten einmal wöchentlich eine Dosis von 2,4 Milligramm des Wirkstoffs Semaglutid, sie wurden fünf Jahre lang begleitet. Als schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse wurden kardiovaskulärer Tod sowie nicht tödliche Herzinfarkte und Schlaganfälle definiert.

Die Aktien von Novo Nordisk, dem nach dem Luxuskonzern LVMH zweitwertvollsten börsennotierten Unternehmen Europas, legten zuletzt um mehr als 15 Prozent zu. Das Unternehmen hofft nun, Wegovy mit den neuen Studienergebnissen vom Image eines Lifestyle-Medikaments befreien zu können. Doch noch fehlen einige wichtige Informationen. Das Unternehmen kommunizierte etwa nur, dass sich das Gesamtrisiko für Herzprobleme um 20 Prozent verringere, die Auswirkungen auf die unterschiedlichen Erkrankungen wurden nicht aufgeschlüsselt. Und es gab auch keine Informationen zu Gewichtsreduktion, Nebenwirkungen und der Frage, wie viele Personen die Studienteilnahme abgebrochen haben. All diese Daten sollen erst auf einer Konferenz im Herbst bekanntgegeben werden. (red, 9.8.2023)