Im Community-Artikel erzählt Constantin Rauter von seinen Erfahrungen, die er beim diesjährigen Coding Austria Hackathon gemacht hat, der von RUBICON und Österreichischer Notariatskammer Ende Juli 2023 veranstaltet wurde. Über 100 Teilnehmende arbeiteten dabei 24 Stunden im ersten Bezirk in Wien an unterschiedlichen Challenges mit gesellschaftlicher Relevanz

Der Coding Austria Hackathon 2023 – bis vor kurzem nur davon gehört, hatte ich dieses Jahr die einzigartige Gelegenheit, bei dem Event mit mehr als 100 Coderinnen und Codern aus der ganzen Welt zusammenzuarbeiten, innovative Lösungen für spezielle Probleme zu finden, schlaue Köpfe kennenzulernen und mir unglaublich viel neues Wissen anzueignen.

Der Hackathon ist mehr als nur ein Wettbewerb – er ist eine Plattform für Innovation, Teamwork und ein Gateway zu der österreichischen Start-up Community. Wer das Gefühl hat, in unserem Land keinen Anschluss zur Tech Scene zu finden, aber tagtäglich an neuen Ideen und Technologien arbeitet, sollte sich, falls es 2024 wieder eine Auflage geben sollte, unbedingt bewerben.

Constantin beim Hacken am Laptop.
CodingAustria

Am 29. Juli bin ich ohne Erwartungen, aber mit drei Zielen im Wiener RUBICON Forum, wo der Hackathon stattfand, angekommen:

Gemeinsam an App und Algorithmus feilen

Innerhalb weniger Minuten wurde mir das positive Mindset und die Aufgeschlossenheit der Anwesenden bewusst, ich wurde umgehend in ein bereits bestehendes und talentiertes Team aufgenommen. Zum Einstieg gab es ein kurzes Briefing, in dem auch die fünf Challenges von den jeweiligen Expertinnen und Experten vorgestellt wurden, für die technische Lösungen erarbeitet werden sollten. Gemeinsam entschieden wir uns für eine Challenge mit dem Thema Mobility.

"How could a taxi service look like for traveling on the country side, mainly to reach from or to trainstations or public transport possibilities?"
("Wie könnte ein Taxidienst am Land aussehen, der vor allem dazu dient, von beziehungsweise zu Bahnhöfen oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu gelangen?")

Die Aufgabe war ehrgeizig und komplex, da sie eine Brücke zwischen den ländlichen Gemeinschaften und dem Schienenverkehrsnetz schlagen sollte. Alle relevanten Fragen wurden zu Beginn des Hackathons von den Challenge-Experten und Challenge-Expertinnen beantwortet, die mit dem Thema vertraut sind. Und so begann unsere spannende Reise zur Entwicklung unseres Algorithmus und der für Fahrgäste, Mitfahrer und Fahrer zugänglichen App plus der entsprechenden Pitch-Präsentation.

Präsentation des Hackaton
Der Hackathon ist viel mehr als nur ein Wettbewerb.
CodingAustria

Die Entwicklung von RailHack, wie wir unser Projekt nannten, war ein intensiver Prozess, in dem wir mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert waren, darunter die Integration von Echtzeit-Daten, das User-Interface einer benutzerfreundlichen Oberfläche und die Berücksichtigung von Standortdaten der Fahrgäste.

Wir konzipierten einen speziellen Algorithmus, um die besten Routen basierend auf der aktuellen Position des Fahrers, der Fahrgäste, der potentiellen Mitfahrer und der Fahrpläne des österreichischen öffentlichen Verkehrsnetz zu bestimmen. Dieser Algorithmus berücksichtigt verschiedene Faktoren wie zum Beispiel Standortdaten, häufig genutzte Anschlussstellen und der auf Google Maps verfügbaren Verkehrsdaten, um die effizienteste Route zu ermitteln. Darüber hinaus bietet RailHack den Nutzern eine geteilte Preisgestaltung, was dazu beiträgt, die Kosten für die Mitfahrerinnen und Mitfahrer zu senken.

Andere angebotene Challenges waren zum Beispiel ein System zur Preistransparenz in Supermärkten, um Geld einzusparen und generell der Bevölkerung die Preisgestaltung heimischer Supermarktketten aufzuschlüsseln und somit den Einsatz von unfairen Verkaufstaktiken zu verhindern. Bei der Challenge der Wiener Linien ging es darum, blinden beziehungsweise sehschwachen Personen die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln weiter zu erleichtern und die Erfahrung zu verbessern. Ein Team ist dazu kurzerhand zu einer U-Bahn Station ums Eck gegangen und hat sich die Verhältnisse vor Ort angesehen

Am Ende der Veranstaltung wurden die verschiedenen Projekte der 24 Teams von einer Jury bewertet. Dabei hatte jede Gruppe die Aufgabe, ihr Ergebnis in einem dreiminütigen Pitch zu präsentieren. Die Gewinner-Teams erhielten dann Preisgelder in Summe von über 10.000 Euro. Wichtig dabei: Die Rechte an den Lösungen bleiben weiterhin bei den Teams.

Gewinnerteam präsentiert Auszeichnung
RUBICON CEO Peter Grassnigg (Zweiter von rechts) übergibt den Preis für den ersten Platz an das Gewinnerteam.
CodingAustria

Umfassende Unterstützung

Sehr lehrreich waren für mich die Coachings, die innerhalb der zweitägigen Veranstaltung angeboten wurden: Diese umfassten das Erlernen von Präsentationstechniken, begleitet von Testdurchläufen vor versammeltem Publikum, sowie ein Media Training, bei dem ein Interview mit dem Business-Influencer Roman Eckschlager live auf LinkedIn gestreamt wurde. Abgerundet wurde dies durch die organisatorischen Fähigkeiten der veranstaltenden Teammitglieder von Rubicon IT, Österreichische Notariatskammer, Brutkasten und Engage Technology die stets allen 100 Teilnehmenden zur Verfügung standen – auch um fünf Uhr in der Früh, da viele Teams durcharbeiteten und ihren Schlaf erst Sonntagabend zuhause nachholten.

Alles in allem kann ich behaupten, alle meine drei Ziele absolut erfüllt zu haben. Ich hoffe, bei weiteren Veranstaltungen wieder dabei sein zu dürfen. (Constantin Rauter, 21.8.2023)