Die Hausherren wollen auch die Hausherren über das Stadion werden.
APA/ERWIN SCHERIAU

Graz - Sturm-Graz-Präsident Christian Jauk hat im Interview mit der "Kleinen Zeitung" den Kauf des Grazer Stadions in Erwägung gezogen. "Wir wollen das Stadion kaufen. Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass das wirtschaftlich für die Gesamtbevölkerung die beste Rechnung ergeben wird", sagte er. "Und wir glauben, damit eine Vielzahl an Diskussionen und Problemen eliminieren zu können. Es wäre eine Win-win-Lösung." Das könnte den Weg zu möglichen Champions-League-Spielen ebnen.

Denn der Fußball-Europaverband UEFA sieht in der Merkur Arena Arbeitsbereiche für Medien, insbesondere die Sektoren für die TV-Anstalten, nicht ausreichend, um darin Play-off-Spiele um den Einzug in die Champions League und Gruppenspiele in dieser auszutragen. Sollte Sturm Graz die Quali-Hürde PSV Eindhoven doch noch schaffen (1:4-Niederlage auswärts), muss in Klagenfurt gespielt werden.

"Die Stadt hat kurzfristig Maßnahmen beschlossen, die die Lücken der Vergangenheit schließen werden. Was fehlt, ist die Investition in die Zukunft. Damit bleibt das Damoklesschwert der Sperre - in Zukunft auch für die UEFA Europa League - für die kommenden Jahre über uns", sagte Jauk in der "Kleinen Zeitung".

Sturm würde für den Kauf "einen zweistelligen Millionenbetrag" investieren und dafür das Baurecht erwerben, die Stadt bliebe Grundstücksbesitzer. Dann könne der Verein modular Verbesserungen am und im Stadion selbst durchführen und dieses auch selbst vermarkten, schrieb die Zeitung. Die Gefahr, sich finanziell zu übernehmen, sieht der Präsident nicht. "Sie wäre groß, würden wir ein völlig neues Stadion hinstellen, wie das in Wien und in Linz passiert ist. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich für solche Abenteuer aber nicht zu haben bin."

Zum zeitlichen Horizont meinte Jauk: "Die politische Debatte ist damit eröffnet. Es braucht ein Grundbekenntnis und ein Datum, diese Vision sollte nicht zur unendlichen Geschichte werden. Momentan habe ich das Gefühl, dass man uns zu Tode streichelt, zu Terminen einlädt, unserer Arbeit wertschätzend gegenübersteht. Aber dann heißt es: Ihr macht das eh wunderbar, aber momentan geht es nicht." (APA, 12.8.2023)