Die Liste, die Identitätsdaten und Fotos enthält, soll auf den ehemaligen IS-Chef Abu Bakr Al-Baghdadi (im Bild) zurückgehen.
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Wien – Die türkischen Sicherheitsbehörden sind offenbar in Besitz einer Liste mit knapp 10.000 Namen von mutmaßlichen Terroristen gekommen. Das berichten türkische Medien (online) sowie auch die "Kronen Zeitung" (Sonntag-Ausgabe). Dieses Archiv des Islamischen Staats (IS) enthalte die Daten von speziell ausgebildeten "einsamen Wölfen", unter anderem aus Österreich. Ein Sprecher des österreichischen Innenministeriums sagte dazu lediglich, dass "Abklärungen" liefen.

Beschlagnahme auf Istanbuler Flughafen

Laut den Medienberichten wurde die Liste auf dem Istanbuler Flughafen beschlagnahmt. Sie soll auf den früheren IS-Chef Abu Bakr Al-Baghdadi zurückgehen, den die USA eigenen Angaben zufolge 2019 bei einem Einsatz im Nordwesten Syriens getötet haben. Die Liste enthalte Identitätsdaten und Fotos von 9.952 Terroristen, berichtete die türkische Ausgabe der arabischsprachigen Zeitung "Asharq Al-Awsat" ("Sarkul Avsat"). Demnach sind dort Bürger der USA, Kanada, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Schweden, Norwegen, Dänemark, der Schweiz, Österreich und Spanien angeführt.

Der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst DSN "ist der Sachverhalt bekannt", erklärte das Innenministerium auf APA-Anfrage. "Abklärungen laufen." Darüber hinaus gab es keine Informationen.

Laut der regierungsnahen Zeitung "Sabah" waren die türkischen Behörden durch eine Abhöraktion auf die geplante Übergabe des Dokuments zwischen einer fünfköpfigen Zelle, die für den iranischen Geheimdienst arbeitet, und IS-Mitgliedern aus Usbekistan aufmerksam geworden. (APA, 13.8.2023)