Das rote Logo der UBS und klein darunter der blaue Schriftzug der Credit Suisse
Der Schweizerische Anlegerschutzverein (SASV) hat die Musterklage initiiert.
Reuters/Denis Balibouse

Zürich – Vor wenigen Tagen hat die Schweizer Großbank UBS auf die Staatsgarantie verzichtet, die sie anlässlich der Übernahme der Credit Suisse eingeräumt bekommen hatte. Nun wurde via FT bekannt, dass die vom Schweizerischen Anlegerschutzverein (SASV) initiierte Musterklage regen Zuspruch erfährt. Der SASV teilte auf seiner Homepage mit, dass sich innerhalb von nur einer Woche rund 500 Personen der Sammelklage angeschlossen hätten, die Frist läuft bis 14. August.

Vor allem private Kleinanleger aus der Schweiz und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Credit Suisse seien bei der Klage dabei, zudem "zahlreiche Pensionäre", also Pensionistinnen und Pensionisten. Sie hätten nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS einen Teil ihrer Vergütungen in Form von "nun fast wertlosen Aktien" ausbezahlt bekommen.

Der SASV hatte Ende Juli angekündigt, mit seiner Sammelklage gegen die UBS vor Gericht "eine angemessene Entschädigung" für die einstigen Credit-Suisse-Anleger erstreiten zu wollen. Mit seiner Meinung zur Übernahme der zweitgrößten Bank der Schweiz durch die größte Bank des Landes hält der Anlegerverein nicht hinterm Berg, die Übernahme hätte "den Charakter eines Kuhhandels gehabt, bei dem der Kaufpreis willkürlich festgelegt" worden sei. Mit der Klage, die auf dem schweizerischen Fusionsgesetz basiert, will der SASV auch erreichen, dass das Umtauschverhältnis der Aktien einer unabhängigen Prüfung unterzogen wird.

Marktwert abgestürzt

Ziel sei es, für die Aktionäre der Credit Suisse eine Ausgleichszahlung in bar zu erstreiten, "die dem Wert zwischen dem vom Fusionsvertrag festgesetzten und dem vom Gericht bestimmten Aktienkurs entspricht", heißt es in der Mitteilung der Anlegerschützer. Und: "Die Marktkapitalisierung der Credit Suisse lag bei Börsenschluss am letzten Handelstag vor der Übernahme durch die UBS bei sieben Milliarden Schweizer Franken, am 19. März 2023 wurde der Übernahmepreis mit nur drei Milliarden Schweizer Franken bekanntgegeben."

Dem allem fügte der SASV einen warnenden Beipacktext hinzu: "Eine Garantie, dass Aktionäre am Schluss mehr erhalten, gibt es trotz des stoßenden Vorgehens der UBS jedoch nicht." (gra, 13.8.2023)