Serve Roboter
Die Roboter fahren in den USA bereits erfolgreich Essenslieferung von Supermärkten und Restaurants zu den Kunden.
Serve Robotics/Aduke Thelwell

Man kennt sie, die vielen Rad- und Mopedfahrer, die auch in Österreich Essen ausliefern. Geht es nach der Firma Uber, die hierzulande vor allem durch ihren Taxidienst bekannt ist, sollen diese Rad- und Mopedfahrer bald von Robotern ersetzt werden.

30 Millionen Dollar konnte die Firma Serve Robotics, die genau in diesem Segment forscht, in einer im August abgeschlossenen Finanzierungsrunde für sich behaupten. Damit erhöht sich die verfügbare Geldmenge auf 56 Millionen Dollar, mit der man bereits in den nächsten Monaten und Jahren 2.000 neue Servierroboter für Uber Eats zur Verfügung stellen will.

Ali Kashani, Mitgründer von Serve, bedankte sich kürzlich in einem Statement bei den zwei langjährigen Partnern Uber und Nvidia für ihre kontinuierliche Unterstützung. "Zusammen werden wir in den nächsten fünf Jahren eine nachhaltige, autonome Lieferung an jede Haustür ermöglichen!"

Mehr Geld

Die Roboterlieferungsindustrie steckt tatsächlich noch in den Kinderschuhen. Die Entwicklung zusammen mit der Instandhaltung von Robotern ist kostspielig. Serve gibt etwa an, dass ihre operationalen Ausgaben etwa 1,4 Millionen Dollar betragen – pro Monat. Mittelfristig ist geplant, dass man die Kosten pro Auslieferung reduziert und mehr Roboter auf die Straße bringt, die diese Auslieferungen vornehmen.

Für dieses Mehr an Robotern und damit den potenziellen Zuwachs an Kunden bräuchte es aber noch mehr finanzielle Unterstützung, wie auch der Head of Communication bei Serve, Aduke Thelwell, wissen lässt. Bisher wurden lediglich 100 Roboter von Serve ausgeliefert.

Roboter kosten weniger

Das große Versprechen der Roboterindustrie ist im Zusammenhang mit Auslieferungen an Endkunden, dass die Roboter langfristig wesentlich weniger kosten als Menschen. Sogar die Umweltkarte wird gespielt. Laut Serve würden ausliefernde Roboter weniger CO2-Emissionen als die derzeitigen Auslieferer produzieren.

Serve selbst wurde 2017 gegründet, damals noch als eigene Roboterdivision der Essenszuliefererfirma Postmates. 2020 kaufte Uber den Essenszulieferer und machte Serve ein Jahr später zu einem selbstständigen Unternehmen.

Turbo Pandemie

Essenslieferanten konnten in der Pandemie massiv wachsen, war die Nachfrage doch enorm gestiegen. Robotergestützte Lieferanten sahen eine Marktlücke, die es zu füllen gab. Serve wurde in dieser Zeit gegründet oder auch Starship Technologies. Beide wurden an bestehende, herkömmliche Essenslieferanten angedockt. Die Nachfrage war allerdings immer größer als das Angebot. Starship-Vice-President Ryan Tuohy sagte einmal in einem Interview, man hätte "10.000 mehr Roboter" auf einen Schlag gebraucht, aber leider würde es mehr benötigen als "mit der Hand ein Zeichen zu geben", um dann über diese Menge zu verfügen.

Serve konnte bereits im Jahr 2020 rund 10.000 Essenslieferungen im Großraum Los Angeles abwickeln. Partner waren in dieser Zeit Uber Eats oder auch die Supermarktkette 7-Eleven, von denen gestartet werden konnte.

Mittlerweile seien die Roboter "Level-4-autonom", wie der Hersteller betont. Das heißt, die Roboter können ohne menschliches Zutun ihre Aufgaben erfüllen. Größte Einschränkung bisher ist, dass die Roboter am besten funktionieren, wenn es sich um ein kleines Gelände handelt, das die Roboter gut kennen und wenig Verkehr aufweist. Ein Universitätscampus etwa, ein großes Spital oder ein kleiner Vorort. (red, 14.8.2023)