Vereine dürfen künftig Cannabis für den privaten Gebrauch anbauen und bis zu 50 Gramm pro Monat an ihre Mitglieder abgeben.
Vereine dürfen künftig Cannabis für den privaten Gebrauch anbauen und bis zu 50 Gramm pro Monat an ihre Mitglieder abgeben.
APA/AFP/PATRICK T. FALLON

Berlin – Die deutsche Regierung hat nach Angaben aus Regierungskreisen am Mittwoch einem Gesetzesentwurf zugestimmt, der eine Teillegalisierung des Cannabisanbaus und -konsums vorsieht. Der Entwurf von Gesundheitsminister Karl Lauterbach sieht unter anderem vor, dass der Besitz von 25 Gramm Cannabis für erwachsene Privatpersonen straffrei sein soll. Zudem können Privatpersonen mit bis zu drei Pflanzen selbst Cannabis anbauen.

Video: Die Gegner einer Legalisierung hätten keine Antworten auf den steigenden Konsum, die wachsende Drogenkriminalität und die Gefahr durch toxische Substanzen, sagte Lauterbach in Berlin.
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Vereine für Cannabisanbau

In neu zu gründenden Vereinen von bis zu 500 Personen soll zudem für den privaten Konsum Cannabis angebaut werden dürfen. Die Abgabe soll für Mitglieder auf 25 Gramm pro Tag und 50 Gramm pro Monat beschränkt werden. Die Bundesländer entscheiden aber selbst, ob sie solche Anbaugruppen zulassen. Verkehrsminister Volker Wissing will Obergrenzen für den Cannabiskonsum beim Autofahren vorlegen.

Der Gesetzesentwurf wurde im Vorfeld heftig diskutiert. Zwischen den Ampelparteien und der oppositionellen Union sowie einigen unionsgeführten Ländern ist etwa umstritten, ob die Teillegalisierung den Cannabiskonsum fördert oder lediglich aus der Illegalität holt. Zudem ist die Frage einer ausreichenden Prävention vor Suchtgefahren und einer möglichen weiteren Belastung der Justiz umstritten. (APA, 16.8.2023)