Ein Löschflugzeug vor rauchgelbem Himmel
Ein Löschflugzeug über El Rosario.
EPA/Ramon de la Rocha

Santa Cruz de Tenerife – Auf der spanischen Kanaren-Insel Teneriffa sind mehrere Tausend Menschen zum Schutz vor einem großflächigen Waldbrand evakuiert worden. Allein in den Gebieten von El Rosario und La Orotava wurden am Donnerstag über 2.800 Menschen in Sicherheit gebracht. Damit stieg die Zahl aller seit Ausbruch des Brandes am Mittwoch evakuierten Menschen auf rund 3.800.

Das Feuer breitete sich in einem gebirgigen Nationalpark über trockenes Waldland entlang steiler Schluchten in der Nähe des Vulkans Teide aus, des höchstens Gipfels Spaniens. Ein Großteil der Insel war mit Rauchwolken und Asche überzogen. Die beiden Flughäfen auf Teneriffa seien aber normal in Betrieb, teilte der spanische Flughafenbetreiber Aena mit.

"Schwierigster Brand seit 40 Jahren"

"Die Nacht war sehr hart", sagte der Leiter der Region, Fernando Clavijo, vor Journalisten. "Dies ist der schwierigste Brand, den wir auf den Kanarischen Inseln in den letzten 40 Jahren hatten." Während einige Dörfer vorsorglich evakuiert wurden, wurden die Bewohner einiger anderer Orte aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Davon waren 3.500 Menschen betroffen. Pedro Martinez, Leiter der Rettungsdienste auf Teneriffa, sagte, das Feuer habe sich in Richtung Norden und auf ein Tal ausgebreitet, in dem sich mehrere Campingplätze befänden.

Für die Gemeinden Güímar, Arafo, Candelaria und El Rosario warnte die Regierung Teneriffas vor einer Luftverschmutzung durch Gase und Kleinstpartikel, die durch den Brand von Pflanzen und anderem Material freigesetzt würden. Das Rote Kreuz richtet Notunterkünfte in Turnhallen ein. Mehrere Tausend Menschen in weniger gefährdeten Orten wurden zudem aufgerufen, ihre Wohnungen nicht zu verlassen.

Laut dem Reiseunternehmen Tui sind konzernweit derzeit mehr als 10.000 Touristen auf Teneriffa. Bisher gebe es keine Beeinträchtigungen bei Reisen auf die Insel. Auch die Reiseverkehrsbehörde Teneriffas betonte, die wichtigsten touristischen Gebiete und Städte der Insel seien weit vom Feuer entfernt. Dort herrsche deshalb Normalität, hieß es.

Ein Löschflugzeug nimmt in Santa Cruz de Tenerife Wasser auf
Ein Löschflugzeug nimmt in Santa Cruz de Tenerife Wasser auf.
EPA/ALBERTO VALDES

Im Einsatz waren 17 Flugzeuge und etwa 350 Feuerwehrleute und Militärangehörige. Zusätzliche Löschflugzeuge trafen vom Festland ein. Die Ursache des Brandes, der am Dienstag zwischen den Gemeinden Arafo und Candelaria ausgebrochen war, stand zunächst nicht fest. Inzwischen wüte das Feuer an mehreren Fronten in einem Umkreis von etwa 32 Kilometern. Bisher sei es außer Kontrolle. (APA, 17.8.2023)