Evergrande
Der Immobilienentwickler kämpft mit einem Schuldenberg.
REUTERS/ALY SONG

Shenzhen – Der hoch verschuldete chinesische Immobilienentwickler China Evergrande hat einen Antrag auf Gläubigerschutz nach Kapitel 15 in den USA gestellt. Das geht aus Dokumenten des Konkursgerichts in Manhattan vom Donnerstag hervor. Nach Kapitel 15 des US-Insolvenzrechts können ausländische Unternehmen vor Klagen von amerikanischen Gläubigern geschützt werden, während sie in einem anderen Land umstrukturieren.

China Evergrande hat binnen zwei Jahren umgerechnet 72 Milliarden Euro Verlust angehäuft und ringt mit seinen Gläubigern um den Abbau seines Schuldenbergs. Das mit 2,4 Billionen Yuan (umgerechnet 300 Milliarden Euro) verschuldete Unternehmen - mehr Schulden hat keine andere Immobilienfirma weltweit angehäuft – war in Schieflage geraten, nachdem die Immobilienblase geplatzt war, konnte einen ungeordneten Zusammenbruch aber vermeiden.

Die Folge der Krise des einstigen Stars am chinesischen Wohnungsmarkt sind zahlreiche Bauruinen und Insolvenzen. Im März hatte das Unternehmen den Gläubigern im In- und Ausland eine Umschuldung vorgeschlagen. Die Aktien von China Evergrande sind seit mehr als einem Jahr vom Handel in Hongkong ausgesetzt, auch weil zahlreiche Untersuchungen laufen. (APA, 18.8.2023)