Mark Zuckerberg
Zuckerberg hat gut lachen – er findet schon länger, dass man im Büro effektiver arbeitet. Nach 18 Monaten können gut arbeitende Meta-Mitarbeiter künftig trotzdem 100 Prozent Remote-Arbeit einfordern.
AFP/KENZO TRIBOUILLARD

Während in den letzten Jahren immer mehr Firmen mit vielen Homeoffice-Tagen geworben haben, rudern viele jetzt zurück. In einer Aussendung lässt das US-Unternehmen Meta seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Donnerstag wissen, dass von Vorgesetzten ab sofort sehr streng darauf geachtet wird, dass zumindest drei Tage pro Woche im Büro verbracht werden. Sonst droht die Kündigung.

Zurück ins Büro

Unter dem Kürzel "RTO" (return to office) wird demnächst bei Meta den Mitarbeitern nahegelegt, sich öfter im Büro blicken zu lassen. Bereits im Juni ließ die Personalchefin Lori Goler wissen, dass ab dem 5. September jede Mitarbeiterin einem "Büro zugeteilt ist" und von diesem aus auch gearbeitet werden soll – zumindest drei Tage die Woche. Mitarbeiter, die im Vertrag eine ganzzeitliche Homeoffice-Regelung ausgemacht haben, waren von den Änderungen allerdings nicht betroffen.

Mitarbeiter auf Managerebene hätten dafür zu sorgen, dass ihre Kolleginnen dieser Richtlinie nachkommen, sonst würden Strafen oder sogar der Verlust des Jobs drohen. In einer internen Aussendung ließ Goler schon damals wissen, dass "Manager monatlich das Status-Tool prüfen müssen", um die Anwesenheiten der Mitarbeiter im Büro zu überwachen.

Die interne Ankündigung kam im Juni, wenige Wochen nach der Aussage von CEO Mark Zuckerberg, der öffentlich und intern die Vorteile von Büroarbeit lobte. Nachdem das Unternehmen 10.000 Mitarbeiter gehen lassen musste, zitierte Zuckerberg interne Analysen, die sagten, "Ingenieure haben in früheren Jahren im Schnitt mehr geleistet, wenn sie im Büro an zumindest drei Tagen pro Woche mit ihren Kollegen arbeiten konnten". Die Analyse wurde allerdings nie öffentlich oder den Mitarbeiterinnen vorgelegt.

Kein Metaverse

Neue Verträge werden nun also mit mindestens drei Tagen im Büro ausgeschrieben. Nach 18 Monaten und einer sehr erfolgreichen Leistung kann man jedoch noch immer 100 Prozent Homeoffice einfordern.

Im März 2022 klang Zuckerberg noch anders. Damals verriet er in einem Interview, dass er hoffe, "50 Prozent oder mehr der Meta-Mitarbeiter" würden künftig von zu Hause aus arbeiten. Das sollte damals auch das gerade in aller Munde befindliche Metaverse vermarkten, das vor allem den Remote-Büroalltag hätte vereinfachen sollen. (red, 21.8.2023)