Touristen in der Wiener Innenstadt
Die Statistik Austria registrierte heuervon Mai bis Juli 39,5 Millionen Nächtigungen.
APA/GEORG HOCHMUTH

Wien – Während Kostensteigerungen und Personalmangel die Tourismusbranche vor Herausforderungen stellen, erfreuen sich die Betriebe eines großen Zustroms an Gästen. Zwischen Mai und Juli erreichte die Zahl der Nächtigungen 39,5 Millionen, was dem höchsten Wert seit 1980 entspricht, wie die vorläufigen Daten der Statistik Austria zeigen. "In der ersten Hälfte der diesjährigen Sommersaison war Urlaub in Österreich so gefragt wie kaum jemals zuvor", sagte Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas am Freitag.

1980 war mit gut 40 Millionen Übernachtungen der bisherige Höchststand verbucht worden – im Zeitraum Mai bis Juli 2023 schrammte der Sektor also nur knapp am damaligen Spitzenwert vorbei. Der Aufschwung im Tourismus wird auch im Vergleich mit dem Jahr 2019 deutlich, bevor die Corona-Pandemie ins Land zog: Heuer lag di Zahl der Nächtigungen um 1,7 Prozent über dem damaligen Niveau. Noch größer ist der Buchungssprung mit plus 6,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum, in dem 37,16 Millionen Nächtigungen registriert wurden.

Mehr als zwei Drittel der Übernachtungen gingen heuer in der ersten Hälfte des touristischen Sommers auf ausländische Gäste zurück. Aber auch die Lust der Österreicherinnen und Österreich auf den Heimaturlaub ist nur leicht gebremst. Zwar reduzierte sich die Zahl der Nächtigungen von inländischen Gästen um 2,2 Prozent auf 11,96 Millionen. 2022 war aber ein entsprechender Rekordwert verzeichnet worden.

Kräftige Zuwächse in Wien und Niederösterreich

Betrachtet man die Entwicklung nach Bundesländern, stechen Wien und Niederösterreich mit Steigerungen von 19,8 beziehungsweise 10,2 Prozent bei den Nächtigungszahlen hervor. Kräftige Zuwächse gab es auch im Burgenland (plus neun Prozent), in der Tourismushochburg Salzburg (plus 8,2 Prozent), in Vorarlberg (plus 7,2 Prozent) sowie in Oberösterreich (6,2 Prozent). Etwas geringer fiel das Plus in Tirol (4,9 Prozent) aus, minimal in der Steiermark (0,7 Prozent). Der einzige Rückgang wurde mit zwei Prozent in Kärnten registriert.

Indiz für den insgesamt positiven Trend ist die Entwicklung im Juli, nach August traditionell der zweitwichtigste Sommermonat im Tourismus. Auf den Juli entfällt in der Regel ein gutes Viertel aller Nächtigungen des Sommerhalbjahrs. Heuer waren es 18,7 Millionen und damit um 4,2 Prozent mehr als im Juli 2022. Ebenso gestiegen ist die Zahl der Gästeankünfte in österreichischen Beherbergungsbetrieben (plus fünf Prozent auf 5,56 Millionen).

Blickt man auf Urlauberinnen und Urlauber aus dem Ausland, zeigen sich im Juli rege Zuläufe aus Tschechien (plus 15 Prozent), der Schweiz und Liechtenstein (jeweils plus sieben Prozent) sowie Deutschland (plus 4,7 Prozent). Gäste aus den Niederlanden, dem zweitstärksten Herkunftsmarkt, nächtigten hingegen um 1,5 Prozent weniger oft in Österreich. (APA, red, 25.8.2023)